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Von Jan Brunzlow: Neuer Weg auf elf Fuß Breite

Berliner Mauerradweg durch den Neuen Garten saniert / Stiftung muss für Instandhaltung sorgen

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Nauener Vorstadt - Eine der wichtigsten Radrouten entlang der Potsdamer Seeufer ist saniert. Nach jahrelangem Fahrradverbot und zuletzt schlechter Strecke ist am Donnerstag der Fuß- und Radweg entlang des Jungfernsees im Neuen Garten von Heinz Berg freigegeben worden. Der Direktor der Generalverwaltung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten erklärte, der Weg entspreche nun wieder seinem historischen Maß von elf Fuß Breite. Der Potsdamer Baubeigeordnete Matthias Klipp (Bündnisgrüne) erklärte, er sei gespannt, wie lange die Decke halte. Da er sich in der letzten Zeit in einigen Bereichen wie der Berliner Vorstadt, der Hegelallee und der Bertinistraße für Asphalt statt Pflastersteine ausgesprochen hatte, bezeichnete Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) ihn gestern als den „Asphalt- Klipp“.

185 000 Euro hat die Sanierung und Wiederherstellung des historischen Weges gekostet. 51 000 Euro hat die Landeshauptstadt bezahlt, der Rest seien Mittel von Bund und Land, sagte Jakobs. Die Stiftung hatte nichts zahlen müssen, ihr obliegen allerdings nun die Instandhaltungspflichten des Weges. Die Stadt hatte laut Heinz Berg die Kosten übernommen, weil die Stiftung im Gegenzug einen Park-Weg von der Gotischen Bibliothek bis zum Wirtschaftsweg des Neuen Gartens als Fahrradstreifen zur Verfügung gestellt hat. Damit gebe es jetzt zwei offizielle Radwege an der Behlertstraße, sagte Klipp. Der eine sei inzwischen direkt auf der Straße markiert, der andere führe durch den Neuen Garten und das städtische Areal des Treffpunktes Freizeit. Jahrelang wurde eine Verbesserung für mehr Sicherheit in diesem Bereich gefordert. Klipp sagte gestern, er freue sich darüber, dass sich die Stiftung inzwischen in solchen Dingen gesprächsbereit zeige.

Die Route direkt durch den Neuen Garten war 16 Jahre lang Streitpunkt zwischen Stadt und Stiftung. Erst vor vier Jahren hatte die Schlösserstiftung ihre restriktive Haltung des Fahrradverbotes in den Parks gelockert und auch das Fahren und Schieben auf bestimmten Wegen zugelassen. Anfangs war der Uferweg im Neuen Garten Fahrradschiebestrecke, später war auch das Fahren zwischen Schwanenallee und Meierei möglich. Der steinige Belag glich allerdings dem Nagelbrett eine Fakirs. „Wer das von früher kennt, weiß was es jetzt für eine Verbesserung ist“, sagte Berg. Er hoffe, dass Potsdamer und Touristen nun nicht massenhaft mit dem Fahrrad in die Wege einfallen, die nicht für Radfahrer zugelassen sind. Denn weiterhin gilt: Das Radfahren in den Welterbeparks ist nur auf den markierten Wegen erlaubt.

Der Rad- und Fußweg durch den Park ist mehr als einen Kilometer lang und 3,45 Meter breit. Dies entspricht eben dem historischen Maß von elf Fuß, so Jakobs. Zudem ist der Abschnitt Bestandteil des offiziellen Berliner Mauerradweges. Der neue Belag ist mit einem hohen Anteil Kalk versehen. Es wird erwartet, dass der Weg daher bei Nässe stabiler ist. Die Stiftung habe gute Erfahrungen mit dem Belag, sagte Heinz Berg.

Künftig werde man von der Glienicker Brücke bis Neu Fahrland entlang des Seeufers fahren können. Denn auch entlang des Ufers unterhalb der früheren Grauen Kasernen, die SAP-Mitbegründer Hasso Plattner entwickeln will, soll ein Radweg entstehen, so Klipp. Es wäre ein weiterer Lückenschluss Potsdamer Uferwege.

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