Kraft tanken ist derzeit für Kevin Kuske angesagt. Während sein Oberhofer Pilot André Lange beim Weltcup in Lake Placid ohne ihn auf Platz zwei im Zweier- und Rang fünf im Viererbob fuhr, trainierte der Anschieber aus Potsdam wieder daheim im Luftschiffhafen. Und nahm am Samstagabend die Ovationen für seine erneute Wahl zum „Brandenburger Sportler des Jahres“ entgegen. „Das überrascht mich schon“, gestand der Muskelmann anschließend.
Bei der Vorbereitung auf die Wettkämpfe mit den Weltmeisterschaften im Februar in Altenberg als Saisonhöhepunkt lässt sich Kuske lieber nicht überraschen. Training, Training, Training lautet seine Devise. Die kann er besser daheim befolgen als in den letzten Wochen während der Weltcups-Wettkämpfe in den USA. „Die Bedingungen zum Athletik-Training dort waren denkbar schlecht“, erzählte er am Samstag im Inselhotel Hermannswerder. „In Park City beispielsweise durften wir Deutschen die Trainingshalle nicht betreten; vielleicht, weil wir zu gut sind. Und in Lake Placid gibt es nicht mal einen Kraftraum.“
In den letzten Monaten hat Kevin Kuske neben dem Training ein weiteres Erfolgsgeheimnis für sich gefunden: Trennkost. Ein guter Freund habe ihn darauf gebracht, erzählte der 28-Jährige den PNN. „Ich esse jetzt kaum noch Kohlenhydrate, sondern vor allem Eiweiß. Das ist die blanke Energie, die die Muskeln brauchen. Also Fleisch und Fisch, auch Obst und Gemüse. Dazu aber keine Kartoffeln, keinen Reis, kein Brot.“ Er fahre sehr gut damit, erklärte der dreifache Olympiasieger und fünffache Weltmeister. „Ich mache diese Ernährung jetzt seit drei Monaten, und inzwischen müssten alle Gifte aus meinem Körper raus sein. Ich fühle mich noch wohler als sonst und habe immer noch meine 115 Kilo Kampfgewicht.“ Sprach“s, und ließ sich aus dem umfangreichen warmen Buffet nur einige Stücke Zanderfilet auf Rahmwirsig auf den Teller packen. Seine Mutter Roswitha war allerdings „not amused“ darüber. „Ich bin sehr stolz auf Kevin und seine Leistungen, aber gegen seine Trennkost“, erklärte sie. „Der Junge sieht schon richtig schmal aus“
Kuske lässt sich davon derzeit aber nicht beeindrucken. Isst, was er für richtig hält, und tankt weiter Kraft und Kondition im Potsdamer Luftschiffhafen. Bei den Deutschen Meisterschaften über den Jahreswechsel in Altenberg wird er mit André Langes Crew neues Material für die WM testen, ehe er seinen Erfolgs-Piloten ab 7. Januar in Cortina wieder für Weltcup-Punkte anschiebt. Michael Meyer
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