Landeshauptstadt: Neues Exploratorium kommt 2011
Vorstandschef Werner: Null-Energie-Haus soll „Hauptexponat“ des Mitmach-Museums sein
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Babelsberg - Anfang 2011 wird Baubeginn für das neue Exploratorium in Babelsberg sein. Damit rechnet der Vorstandsvorsitzende des Exploratorium Potsdam e. V., Axel Werner. Bereits Mitte desselben Jahres soll das neue Mitmach-Museum fertiggestellt werden, sagte Werner gestern den PNN. 2011 feiert das Filmstudio Babelsberg das 100. Jahr seiner Gründung. „Babelsberg wird stark im Fokus des Interesses stehen“, so der Exploratorium-Chef. 1911 war das älteste Großfilmstudio der Welt mit dem Bau eines „gläsernen“ Filmateliers gegründet worden. 1912 entstand der erste Streifen, der Stummfilm „Der Totentanz“ von Urban Gad mit Asta Nielsen in der Hauptrolle.
Errichtet werden soll das neue Exploratorium auf dem Filmpark-Gelände, angrenzend an die Straße An der Sandscholle zwischen der im Bau befindlichen Filmpark-Kita und der Filmhochschule. Das Baugrundstück ist jetzt noch Parkfläche für den Filmpark, die entsprechenden Stellplätze müssten dann anderswo nachgewiesen werden, sagte Werner. Die Investitionssumme bezifferte Werner auf vier bis fünf Millionen Euro, „eine finanzielle Hochleistung“, die gemeinsam mit dem Filmpark-Besitzer und Gesellschafter der Exploratorium-Betreibergesellschaft, Friedhelm Schatz, aufgebracht werde.
Werner geht davon aus, dass die neue Halle „das Hauptexponat“des Exploratoriums sein wird. Schatz hatte in einem PNN-Interview eine Mindestfläche von 2000 Quadratmetern in Aussicht gestellt. Das neue Mitmach-Museum soll Werner zufolge „ein Passiv- oder Null-Energie-Haus“ sein, das ohne Energiezufuhr von außen auskommt. Die energetische Infrastruktur, etwa die Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung, solle „erlebbar und erforschbar“ sein. So werde das Haus „im doppelten Sinn nachhaltig sein“. Es gehe nicht darum, „ein architektonisches Meisterwerk“ zu schaffen. Der Exploratorium-Chef: „Wir investieren nicht in die Steine, sondern in den Inhalt.“
Es sollten die Fehler vermieden werden, die nach Ansicht von Werner beim neuen Gebäude der „phæno“, dem neuen Wissenschaftsmuseum in Wolfsburg, gemacht wurden. Obwohl dort 80 Millionen Euro investiert und international anerkannte Architekten beauftragt wurden, sei ein Gebäude entstanden, das aus Sicht der Science-Center-Besucher „nicht funktional“ sei. Die Experimentierlandschaft „phæno“ war nach vier Jahren Bauzeit 2005 eingeweiht worden.
Mit dem neuen Exploratorium hofft Werner, neben den Grundschulkindern eine neue Zielgruppe ansprechen zu können – die Schüler ab der 7. Klasse aufwärts. Dafür müssten die Experimente nicht nur spezifischer sein; nötig seien auch verschiedene Räume, in denen Schülergruppen in Klassenstärke separat forschen lernen können. Guido Berg
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