Landeshauptstadt: Neues Gefieder für die „Spatzen“

Kita „Nuthespatzen“ ist jetzt Integrationseinrichtung Am Schlaatz - „Es gibt keine normalen und auch keine unnormalen Menschen“, sagt Frank Münzner, der Leiter der Kindertagesstätte „Nuthespatzen“ am Schlaatz. Er steht im Garten der Diakonie-Kita, die seit gestern offiziell eine „Integrationseinrichtung“ ist – Kinder ohne und mit Behinderung werden hier zusammen betreut. Um Münzner herum spielen Kinder vom Krippenalter bis zu sechs Jahren, erfreuen sich am Abenteuerspielplatz und an den prächtigen Sonnenblumen und Tomaten, die von den Kleinen mit gepflegt werden. In den letzten Wochen wurde die an der Nuthe gelegene Kindertagesstätte renoviert: Gruppenräume wurden neu gestaltet, der Fußboden erneuert, Sprayer aus der Umgebung zauberten eine Waldlandschaft auf die Fassade des Hauses am Bisamkiez. Ziel der Kita sei es, den Kindern das „Anderssein“ von Menschen näher zu bringen, erklärt Münzner. Dies geschehe vor allem in den drei Integrationsgruppen, in denen „normale“ und behinderte Kinder den Tag zusammen verbringen. Neben zwei Krippengruppen gibt es auch sonderpädagogische Gruppen für Schwerstbehinderte. Alle der rund 60 Kinder können sich in einem Turn- und Kreativraum austoben und danach im Snoezelraum entspannen. „Snoezeln kommt aus dem Holländischen“, berichtet der Sozialpädagoge Münzner. In diesem Raum mit Hängematte und Wasserbett sollen die Sinne angeregt werden und die Kinder abschalten können. „Auch die Erwachsenen mussten dazulernen“, erzählt der Kita-Leiter, und meint damit seine Kolleginnen, die sich erst an das Miteinander von Behinderten und Nicht-Behinderten gewöhnen mussten. Betreuer und Eltern wollen dafür sorgen, dass die Kita demnächst noch einen Fahrstuhl und einen Werkzeugraum erhält. Außerdem gibt es noch Plätze für Kinder über drei Jahren, die am Bisamkiez lernen können, dass es „normal“ und „unnormal“ nicht gibt. Matthias von Viereck