Sport: Neues Gesicht
In der kommenden Saison will sich der SV Babelsberg 03 stark verändert präsentieren
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Nach der Blamage hatten sich am gestrigen Mittwoch die Wogen beim SV Babelsberg 03 noch längst nicht geglättet. „Das war eine Frechheit und wird nicht ohne Konsequenzen bleiben“, sagte etwa Geschäftsführer Klaus Brüggemann. Die Nulldreier wollten und sollten wie in den Jahren zuvor das Finale des Fußball-Landespokals für sich entscheiden – doch anstatt am „Tag der Arbeit“ beim drei Klassen tiefer spielenden SV Falkensee-Finkenkrug Vollgas zu geben, „glänzte“ die Truppe um Dietmar Demuth eher fast durch Arbeitsverweigerung. „Man kann durchaus gegen solch einen Gegner verlieren, so ist der Pokal eben“, resümierte Brüggemann. „Aber gegen neun Mann noch ein Tor zu fangen – das ist Kreisklassenniveau und nicht nachzuvollziehen.“
Der rein sportliche Aspekt lässt sich womöglich noch als „ärgerlich“ abtun. Doch an der Leistikowstraße ging es am 1. Mai um viel mehr. Der Gewinn des Landespokals hätte auch den Einzug in die erste Runde des DFB-Pokals bedeutet, der wiederum 120 000 Euro in die nicht üppig gefüllte Vereinskasse gespült hätte. „Ich möchte gar nicht daran denken, wenn Falkensee-Finkenkrug jetzt auch noch ein Hammerlos mit Bayern oder Dortmund zieht“, so Brüggemann weiter. „Das Ganze hat ziemlich großen Schaden für den Verein mit sich gebracht.“
Am Gesamtetat für die kommende Drittligasaison ändert das verlorene Finale hingegen wenig. Insgeheim war das Geld zwar eingeplant – am Ende rechnet der SVB 03 mit rund vier Millionen Euro. Für Personalkosten und Verwaltung waren ursprünglich etwas mehr als die Hälfte davon veranschlagt, doch die Summe soll aller Wahrscheinlichkeit nach aufgestockt werden. „Am kommenden Sonntag ist die Saison zu Ende, danach werden Nägel mit Köpfen gemacht“, sagt Brüggemann, der gemeinsam mit Dietmar Demuth als Sportlichen Leiter voll in den Personalplanungen steckt. „Wir haben Großes vor und müssen über viele Verträge nachdenken. Soviel kann man schon sagen: Das Gesicht der neuen Mannschaft wird sich fast komplett verändern.“
Spieler wie Kauffmann, Groß, Evljuskin, Hartmann oder Müller sollten beispielsweise ebenso an den Verein gebunden werden wie Makarenko, der mit seinem Tor den Klassenerhalt sicherte. „Aber von vielen werden wir uns eben auch trennen müssen.“
Aus seiner ehemaligen beruflichen Tätigkeit – nicht zuletzt im Präsidium bei Hertha BSC – hat Brüggemann noch immer sehr gute Beziehungen zu Bundesligavereinen. „Viele tolle Talente stehen dort an 13. Stelle und könnten uns sehr helfen. An solchen Spielern sind wir dran“, sagt der 53-Jährige, der auch zwei ausländische Spieler aus deren jeweiliger ersten Liga verpflichten will.
Einen Trikotsponsor hat der SVB jedoch noch nicht gefunden. Gespräche, so Brüggemann, würden geführt, es sei aber alles „sehr mühsam“. Nach dem Klassenerhalt sei die Verhandlungsbasis jedoch deutlich besser geworden. H. M.
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