Landeshauptstadt: Neues im blauen Würfel
Wiedereröffnung des Kinderklubs „Unser Haus“
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Am Schlaatz - Mit einem Grußwort der Jugendbeigeordneten Elona Müller sind gestern Nachmittag die neuen Räume des Kinderklubs „Unser Haus“ im Bisamkiez am Schlaatz eröffnet worden. „Das ist ein wunderbarer Tag“, sagte Müller vor den versammelten Gästen und nutzte zugleich die Gelegenheit, den Behörden, Mitarbeitern, Eltern und Kinder für das gute Zusammenspiel während der Zeit des Umbaus zu danken. Ein halbes Jahr lang waren die drei Betreuer des Kinderklubs mit ihren 25 Zöglingen auf andere Räumlichkeiten wie das Bürgerhaus am Schlaatz ausgewichen. Nun konnten sie endlich wieder ihren gewohnten Treffpunkt in dem leuchtend blauen Gebäudewürfel beziehen. Elona Müller betonte, dass die Betreuungseinrichtung für die Kinder ein wichtiger Ort sei, denn er gebe „Impulse, die sich im späteren Leben maßgeblich auswirken werden“.
Knapp eine Millionen Euro sind in den vergangenen drei Jahren in das Objekt in dem Neubaugebiet geflossen. Das Gebäude beherbergt ebenfalls die Freie Schule. Der Großteil der Sanierung des Innenbereichs des Hauses wurde über Mittel des EU-Förderprojekts „Zukunft im Stadtteil“ (ZIS) finanziert. Die so genannte Hüllensanierung der Außenfassade erfolgte über das Förderprogramm „Weiterentwicklung großer Neubaugebiete“. Es wird zu je einem Drittel von Land, Bund und Stadt getragen.
Mit der Einweihung der neuen Räume steht den Kindern im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren nun wesentlich mehr Platz zur Verfügung als zuvor. Musste ehedem ein Raum zum Spielen, Basteln und Toben reichen, werden sich diese Aktivitäten nun auf vier Räume verteilen. Auf den knapp 380 Quadratmetern können fortan montags bis freitags von 12 bis 17 Uhr etwa 50 Kinder betreut werden. Im Erdgeschoss des Hauses soll das mit einer Theke und Ledersitzmöbeln ausgestattete Café als offener Treffpunkt dienen.
In der ersten Etage befinden sich ein Sportraum mit Sandsäcken und Turnmatten, ein Spielzimmer mit einer Tischtennisplatte und einem Billard-Tisch, sowie eine kleine Werkstatt. Für diese überreichte der Leo Club Potsdam zur Einweihungsfeier eine massive Werkbank. Künftig wolle sich der Wohltätigkeitsclub auch an der Betreuung der Kinder beteiligen, sagte Club-Mitglied Stephan Blank am Rand der Feierlichkeiten. „Wir wollen mit den Kindern regelmäßig Hausaufgaben machen oder Ausflüge unternehmen.“
Während der Eröffnungsfeier mit anschließendem musikalischen Unterhaltungsprogramm gab es neben zahlreichen glücklichen Kindergesichtern aber auch kritische Stimmen. So bedauerte Ute Parthum, ehrenamtliche Geschäftsführerin des Klub-Trägers Förderverein für Jugend- und Sozialarbeit, dass aufgrund von Sparmaßnahmen künftig eine Betreuerstelle wegfallen soll. Das sei „keine besonders glückliche Ausgangssituation“. Norbert Schweers, Leiter des Jugendamts, sieht das anders: „Wir halten eine Betreuung der Kinder durch zwei Mitarbeiter für gut möglich.“ Er verwies darauf, dass die weggefallene Stelle durch die so genannte Alternative Kinderbetreuung (Aki) kompensiert werde. hey
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