Baustelle am Potsdamer Landtag: Neues Pflaster für den Alten Markt
Das Umfeld des Landtagsschlosses ist nahezu fertig. Einige kleine Baustellen gibt es aber noch
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Innenstadt - Eineinhalb Wochen nach der Fertigstellung des Landtagsschlosses auf dem Alten Markt ist auch ein Großteil der Arbeiten darum herum abgeschlossen. Bereits vor zehn Jahren wurde im Rahmen eines Wettbewerbs festgelegt, wie der Alte Markt heute aussehen soll. Während der Landtag vom Finanzministerium errichtet wurde, ist für das Umfeld die Stadt beziehungsweise der Sanierungsträger verantwortlich. Doch derzeit ist noch nicht alles fertig, die ein oder andere kleine Baustelle gibt es noch. Ein Überblick.
DIE PFLASTERUNG
Größtenteils abgeschlossen ist das neue Pflaster auf dem Alten Markt. Während die Solitärbauten – also die Nikolaikirche, das Landtagsschloss und der Obelisk – auf großen Granitplatten zu stehen scheinen, besteht der restliche Platz hauptsächlich aus buntem Granitpflaster in sechs Farbtönen: rötlich, rötlich-dunkelgrau, hellgrau, schwarz, gelblich und rot. Dieser Teil, der an die Gestaltung von Lustgarten und Filmmuseums-Vorplatz erinnert, nimmt 1375 Quadratmeter ein. Nur 360 Quadratmeter werden hingegen mit Mosaikpflaster Bernburger Art ausgelegt.
DER RADWEG
Ein halbes Jahr lang mussten die Potsdamer den Umweg über die Humboldtstraße nehmen, weil der Steubenplatz wegen der Bauarbeiten gesperrt war. Seit dem gestrigen Montag dürfen Radfahrer und Fußgänger wieder direkt am Landtag entlangfahren und -gehen. Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) ist froh, dass die Umleitung endlich aufgehoben ist, auch weil einige die Schilder ignoriert hatten und kurzerhand über die Trambahngleise in Richtung Friedrich-Ebert-Straße gefahren waren. „Das war nun sechs Monate lang eine besondere Gefahrenquelle. Wir sind froh, dass alles glatt gelaufen ist“, sagte Jakobs bei der Freigabe des Wegs am Montag.
DIE HALTESTELLE
Ab dem heutigen Dienstag wird auch wieder die Trambahnhaltestelle „Alter Markt“ angefahren. Monatelang war sie hinter Gittern, diese wurden am Dienstag abtransportiert. Die Ersatzhaltestelle in der Friedrich-Ebert-Straße wird wieder abgebaut.
DIE HUMBOLDTSTRASSE
Auch die Humboldtstraße, die östlich am Landtag vorbeiführt, ist weitgehend fertig. Allerdings kann sie ab heute nicht mehr als Durchgangsstraße genutzt werden, weil sie als Zufahrt für die Baustellen an der Alten Fahrt genutzt wird. Lediglich der kurze Weg bis zur Tiefgarage unter dem Landtagsschloss wird zugänglich sein. Wie lange die Sperrung andauert, war zunächst unklar.
DIE RASENFLÄCHE
An der nordwestlichen Ecke des Landtagsneubaus, also dort, wo er am nächsten an das Gebäude der Fachhochschule heranreicht, soll eine Grünfläche entstehen. Allerdings wird das erst im nächsten Jahr etwas, denn noch stehen an der Ecke die grünen Container des Baukonzerns BAM. Vermutlich erst Ende des Jahres sollen die verschwinden, der Rasen wird dann kommendes Frühjahr gesäht. Bereits zu erkennen sind bereits jetzt vier Gitter mit runden Aussparungen. Dort sollen im kommenden Jahr vier Linden eingepflanzt werden.
DER OBELISK
Noch in dieser Woche soll endlich mit der schon länger geplanten Sanierung des Obelisken begonnen werden. Die Witterung hatte dem Bauwerk unweit des Fortunaportals zugesetzt, durch die Erschütterungen, die mit den Bauarbeiten am Landtagsschloss einhergingen, wurde es noch schlimmer. Schon seit über fast zwei Jahren war der rund 20 Meter hohe Obelisk mit einem Bauzaun abgesperrt, um Passanten vor möglicherweise herabfallenden Bauteilen zu schützen. Nun soll er vollständig ab- und dann wieder aufgebaut werden – laut Jakobs sollen die Arbeiten im Mai oder Juni 2014 abgeschlossen sein. Risse im Marmor sollen mit Injektionen oder mit farblich passendem Marmorkitt geschlossen werden, die Natursteine erhalten zudem eine Konservierung als Schutz gegen Graffiti. Die tragende Ziegelkonstruktion im Innern wird durch einen Stahlbetonkern ersetzt. Durchgängige Entwässerungsebenen sollen sichern, dass eindringendes Regenwasser auf den Platz abfließen kann. Die Kosten liegen bei 350 000 Euro.
DIE KOLONNADEN
Noch keinen Zeitplan gibt es hingegen für die Ringerkolonnaden. Sie verbanden einst das Stadtschloss mit dem Marstall-Gebäude und sollen dies einem Beschluss der Stadtverordneten zufolge auch künftig wieder tun – doch das wird wohl noch einige Jahre dauern. Etwa zwei Drittel der Säulen sind noch erhalten und stehen derzeit am Neptunbassin im Lustgarten, weitere Einzelteile lagern im Depot der Schlösserstiftung. Sie sollen eines Tages dort ab- und zwischen Filmmuseum und Steubenplatz wieder aufgebaut werden. Für die Straßenbahn sowie den Rad- und Fußweg soll eine Lücke gelassen werden. Doch das Projekt hat laut Müller-Zinsius derzeit keine Priorität: „Das Landtagsumfeld war die Pflicht, die Kolonnaden sind die Kür.“
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