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Landeshauptstadt: „Neues Tor“ geplant

Masterplan für Breite Straße gefordert: Initiative warnt davor, vollendete Tatsachen zu schafffen

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Die Botschaft der Vereine, die sich zur Initiative Breite Straße zusammengeschlossen haben, lautet: Für diese Straße muss ein Gesamtkonzept erarbeitet werden und zwar in ganzer Länge, damit sich anstehende und geplante Teilsanierungen einordnen lassen und ein ganzheitliches Bild einer Straße entsteht, die von der „zubetonierten Autobahn“ zum Boulevard mit Aufenthaltsqualität zurückfindet. So drückte es Architekturprofessor Ludger Brands aus. Er referierte am Dienstagabend im Naturkundemuseum über seine Vorschläge, die jetzige Betonwüste aufzubrechen und wieder urbane Straßenzeilen mit Sichtpunkten zu schaffen. Dazu gehört für ihn, Brachen wieder zu bebauen und die Lindenstraße als eine der wichtigsten alten Querverbindungen in der Stadt aufzuwerten und sie wie einst an die Breite Straße anzubinden. Die CDU unterstützt in einer Pressemitteilung Ludgers Forderung nach einem Masterplan, der städtebauliche Aspekte, Landschaftsraum und Verkehr als Einheit betrachtet.

Für Barbara Kuster ist wichtig, dass die Potsdamer, und da speziell die engagierten Bürgerinitiativen, in den Gestaltungsprozess einbezogen werden, ehe es zu spät ist. „Wir wollen nicht vor vollendete Tatsachen gestellt werden wie im ersten Stück von der Langen Brücke bis zur Dortustraße, wo die Planungen schon fertig sind“, erklärte sie. Man wolle nicht gegen etwas demonstrieren müssen, was bereits passiert. Dringlichstes Projekt – so der Verein Freies Tor – sei die Sanierung des Studentenwohnblocks hinter dem Naturkundemuseum. Der Verein möchte dort mehr Farbe sehen als das Einheitsgrau bei den bereits sanierten Blocks am Anfang der Straße, wo laut Studentenwerk Rücksicht auf die vorherrschende Rolle der Garnisonkirche genommen wurde, deren Aufbau im nächsten Jahr beginnen soll. Schon der Lustgarten in seiner jetzigen Form und der Vorplatz vor dem Filmmuseum seien Fehlplanungen, an denen im Moment aber wohl nicht mehr zu rütteln sei, fanden viele der rund 60 Anwesenden.

Die wohl weitreichendsten Anregungen stellte der Maler und Grafiker Olaf Thiede vor. Zu seinen Visionen gehört der Aufbau eines „Neuen Tors“ in der Mitte der Straße, das symbolisch den Kiez mit der barocken Altstadt verbindet und das aus dem noch vorhandenen Obelisken des Neustädter Tors und einem modernen Pylonen bestehen könnte. Über die Straße sollte zudem eine Fußgängerbrücke führen und man müsse – so Thiede – das Wasser stärker in den Straßenbereich hineinholen. Das könne einmal durch Öffnung der grünen Uferbereiche geschehen, es könnte aber auch Wasserinstallationen entlang der Straße geben.

Die Baulücke hinter dem Naturkundemuseum soll mit einem Wissensspeicher geschlossen werden, die die Forschungsinstitute der Stadt einbindet und Nachhaltigkeit auch in seiner modernen äußeren Form ausdrückt. dif

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