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Landeshauptstadt: Neumann will mit Kritikern sprechen 18. April: Menschenkette in der Leistikowstraße

Nauener Vorstadt - Am Tag der Eröffnung der neuen Dauerausstellung in der Gedenkstätte Leistikowstraße will der Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, Bernd Neumann, auch das Gespräch mit den kritischen Zeitzeugen suchen. Neumann plant, nach der offiziellen Ausstellungseröffnung auch in der Villa Quandt in der Großen Weinmeisterstraße unweit des ehemaligen sowjetischen Geheimdienstgefängnisses „vorbeizuschauen“, wie Neumanns Sprecher Hagen-Philipp Wolf am Donnerstag den PNN sagte.

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Nauener Vorstadt - Am Tag der Eröffnung der neuen Dauerausstellung in der Gedenkstätte Leistikowstraße will der Bundesbeauftragte für Kultur und Medien, Bernd Neumann, auch das Gespräch mit den kritischen Zeitzeugen suchen. Neumann plant, nach der offiziellen Ausstellungseröffnung auch in der Villa Quandt in der Großen Weinmeisterstraße unweit des ehemaligen sowjetischen Geheimdienstgefängnisses „vorbeizuschauen“, wie Neumanns Sprecher Hagen-Philipp Wolf am Donnerstag den PNN sagte. In der Villa Quandt, Sitz von Literaturbüro und Fontane-Archiv, will der Gedenkstättenverein Zeitzeugen-Gespräche veranstalten. Eine „Menschenkette“ soll die Gedenkstätte Leistikowstraße und die Villa Quandt miteinander verbinden, wie der Vereinsvorsitzende Richard Buchner erklärte. Auf diese Weise wolle der Verein auf seine Zeitzeugen-Gespräche aufmerksam machen. Vereinsmitglied Bob Bahra erklärte, die Menschenkette stelle auch einen stillen Protest gegen die Ausstellung dar. „Es werden auch Mitglieder des Landtages in der Menschenkette sein“, kündigte Bahra an.

Der Gedenkstättenverein steht der Leitung der Gedenkstätte sowie der neuen Ausstellung kritisch gegenüber (PNN berichteten). Zuletzt sahen sie sich durch einen Brief aus dem Hause des Bundeskulturbeauftragten an den Vorsitzenden des Gedenkstättenvereins, Richard Buchner, in ihren Auffassungen bestätigt. Ministerialdirigentin Ingeborg Berggreen-Merkel schrieb, zugunsten einer baldigen Ausstellungseröffnung „wurde in Kauf genommen, dass einige Bereiche wie der Widerstand und der Gulag nicht oder nicht in der notwendigen Tiefe dargestellt sind“. Daraufhin informierte die Gedenkstättenstiftung über eine „zweite Projektphase“, in der die fehlenden Aspekte erforscht und in die Ausstellung integriert werden. Der Brief Berggreen-Merkels sei keine Kritik an der Ausstellung, stellte der Sprecher des Bundeskulturbeauftragten am Donnerstag klar. „Alle wesentlichen Punkte sind in der Ausstellung dargestellt.“ Es sei wichtig gewesen, zunächst „einen Schnitt zu machen“, um eine „Gesamtwürdigung aller Opfer hinzubekommen“. Spätere „Vertiefungen und Modifizierungen“ seien „ganz normal“, sagte Wolf: „Geschichte ist ein lebendiger Prozess.“ Guido Berg

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