Sport: Neun Tore für das Selbstvertrauen
Eine Woche vorm DFB-Pokal-Heimspiel gegen Mainz 05 siegte Babelsberg im Landespokal deutlich mit 9:0
Stand:
Mit einem 9:0 (8:0)-Heimsieg gegen Blau-Weiß Petershagen/Eggersdorf startete Fußball-Regionalligist SV Babelsberg 03 gestern in die neue Landespokal- Saison, in der er den Cup verteidigen will. Schließlich empfängt er als Landespokalsieger im DFB-Pokal hochkarätige Konkurrenz – am kommenden Samstag beispielsweise den Zweitligisten FSV Mainz 05. Außerdem winkt dort ordentliches Geld; für die Partie gegen Mainz 05 wird der SVB vom DFB 96 875 Euro kassieren.
Für diese Aufgabe holten sich die Nulldreier gestern gegen den in der Landesklasse kickenden SV Blau-Weiß den richtigen Schwung. „Auch gegen eine solche Mannschaft muss man erstmal neun Tore schießen“, meinte nach dem Abpfiff Babelsbergs neuer Stürmer Clemens Lange, der allein sechsmal traf. „Das war heute ein Spiel für unser Selbstvertrauen.“
Der Vier-Klassen-Unterschied war auf dem Platz jederzeit zu spüren. Nach zwei vergebenen Riesenchancen gleich zu Beginn durch Hassan Oumari (2.) und Julian Prochnow (3.) traf Ümit Ergirdi von links halbhoch zum 1:0 (3.), ehe Lange mit einem Doppelschlag früh für die Vorentscheidung sorgte. Zunächst köpfte er eine Flanke Sven Hartwigs von rechts in die Maschen (15.), dann musste er nach schönem Prochnow-Zuspiel nur noch den Fuß hinhalten (19.). Denis Danso-Weidlich markierte mit sattem Schuss nach Ergirdi-Zuspiel das 4:0, Lange schloss einen Sololauf mit dem 5:0 ab (31.). Ergirdi traf noch aus sehr spitzem linkem Winkel ins lange rechte Eck (36.), ehe erneut Lange nach Doppelpass mit Ergirdi (43.) beziehungsweise schönem Zuspiel Hassan Oumaris (44.) ein weiterer Doppelschlag gelang.
Petershagen/Eggersdorf war völlig überfordert. „Vor der Pause haben wir ordentlich Lehrgeld gezahlt. Da haben wir uns nicht so gewehrt wie später“, meinte Blau-Weiß-Trainer René Rostock, der in Halbzeit zwei seinen Torhüter wechselte. Dass Oliver Boldt nicht mehr so oft hinter sich greifen musste wie vor ihm Thomas Haupt, lag aber weniger an eigener Leistungssteigerung. „Wenn man zur Pause 8:0 führt, ist es schwer, die Spannung in der zweiten Halbzeit hoch zu halten“, räumte Clemens Lange ein, dem das einzige Tor nach dem Seitenwechsel gelang (65.). Sein Cheftrainer Dietmar Demuth formulierte es drastischer: „Nach der Pause haben wir einen Tick zu überheblich gespielt. Da fehlte mir ein bisschen der Ernst. Wir hätten mindestens zweistellig gewinnen müssen.“
Heute ist bei Nulldrei Auslaufen angesagt, am Dienstag ist trainingsfrei, ab Mittwoch wird zielgerichtet für das DFB-Pokal-Heimspiel geübt. Fest steht schon, dass gegen Mainz am Samstag Marian Unger zwischen die Pfosten rückt. „Mit den Torhütern ist abgesprochen, dass sie abwechselnd stehen. Erst in der Woche vor Regionalliga-Beginn werde ich mich auf die Nummer eins im Tor festlegen“, erklärte Demuth, der für seine Stammelf bisher „schon sieben, acht Spieler im Kopf“ hat.
Als ziemlich sicher gilt, dass der Coach gegen Mainz ebenso im 4–2-3-1-System spielen lassen wird wie gestern gegen Blau-Weiß. „Die Spieler fühlen sich sicherer, wenn ein zweiter Sechser auf dem Platz ist“, so Demuth. Clemens Lange kann mit seiner Rolle dabei als einziger Spitze gut leben. „Dieses System“, erklärte er gestern, „habe ich bei Hansa Rostock II auch in der Rückrunde gespielt.“
Babelsberg 03: Zacher; Danso-Weidlich, Laars, J. Oumari, Kolm (46. Müller); Civa, Prochnow (56. Prochnow); Hartwig (46. Frahn), Ergirdi, H. Oumari; Lange.
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