Landeshauptstadt: Neustart im Treffpunkt Freizeit
Betreiber sammeln Blumenzwiebeln für Spielwiese / Künftig Kinderbetreuung für Touristen
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Nauener Vorstadt – Es ist, als wollten sich die neuen Betreiber des Treffpunkts Freizeit am Neuen Garten für den Neubeginn selbst Mut machen: Auf der große Wiese vor den Häusern soll im Frühjahr ein Meer von Tulpen, Krokussen und Narzissen erblühen. Die Potsdamer sind aufgefordert, den großen Korb im Foyer mit gespendeten Blumenzwiebeln zu füllen. Am 1. November um 16 Uhr findet eine große Pflanzaktion statt.
„Wir wollen den Treffpunkt Freizeit durch attraktive Angebote weiter entwickeln“, sagt Barbara Rehbehn, Chefin des Bürgerhauses am Schlaatz. Ihr Verein im Verbund mit der Potsdamer Betreuungshilfe und den „Kunstgenossen“ werde das große Haus nach dem Ausstieg der Malteser weiter betreiben. Die neue Dachgesellschaft trägt den Namen „Gesellschaft für Kultur, Begegnung und soziale Arbeit“. Am 1. Januar 2011 findet der Trägerwechsel offiziell statt. Inhaltlich gibt es Neuerungen. Es werde eine Spielgruppe mit Kinderbetreuung geben, Kursprogramme für Kinder und Erwachsene, dazu Familienveranstaltungen und Events im großen Saal. Touristen sollen ihre Kinder zur Halbtagsbetreuung abgeben können.
Für die Kinderbetreuung trägt die Potsdamer Betreuungshilfe e.V. die Verantwortung. Der anerkannte Träger der Jugendhilfe habe in der Waldstadt bereits erfolgreiche Arbeit geleistet, sagt Fachbereichsleiter Kinder, Jugend und Familie Norbert Schweers. Das Spielgruppenangebot richte sich laut Geschäftsführer Georgios Papadopoulos an Eltern, deren Kinder bis drei Jahre alt sind und die keinen Krippenplatz haben. Diese Eltern, geringfügig Beschäftigte oder Arbeitslose, erhalten für ihre Kinder ein kostenloses Mittagessen und eine bildungsorientierte Betreuung.
Das Ziel sei laut Schweers auch, das Haus besser auszulasten. Die jetzt fest angestellten Mitarbeiter würden übernommen. Schweers äußerte sich gestern optimistisch, dass es mit der Einrichtung bergauf gehen werde. „Frau Rehbehn konnte im Bürgerhaus am Schlaatz einen Zuwachs von 20 000 Besuchern im Jahr erreichen“. Er sei daher überzeugt, dass sie es mit ihren Mitstreitern im Treffpunkt ebenfalls schaffen werde.
Die Stadt Potsdam ist als Geldgeberin der „Schatten-Träger“ der Kinder- und Jugendeinrichtung. Laut Schweers sei der jährliche Etat auf 327 500 Euro gedeckelt. „Der Betrag bleibt stabil“, versichert er. Dazu komme noch die Miete, deren Höhe er nicht benennen könne. Aber bei über 2500 Quadratmeter Fläche lässt sich ausrechnen, dass es sich um einen sechsstelligen Betrag im Jahr handeln muss. Vermieter ist der Kommunale Immobilienservice (KIS). Ob es sich beim Mietzins um einen real zu zahlenden Betrag oder um Buchgeld handelt, bleibt unklar.
„Jeder, der das Haus nutzt, muss auch etwas zurückgeben“, sagt Rehbehn, in deren Hand die letzte Entscheidung über die Verwendung der Finanzen liegt. Die Bürgerhaus am Schlaatz GmbH trage die Personal- und Finanzverantwortung. Vivanne Schnurbusch, Geschäftsführerin der Potsdamer Kunstgenossen e.V. bestätigt, dass ihr Verein selbstverständlich Miete zahle. Darüber hinaus seien die vielfältigen Möglichkeiten zur Projektförderung zu nutzen. Günter Schenke
Günter Schenke
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