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ATLAS: Neuwahl

Was auch immer die nächsten Tage in Berlin bringen, was auch immer sich an Feinheiten beim Auszählen in der Nacht in Potsdam noch verändert hat – eines stand am späten Sonntagabend schon fest: Diese Stadt hat sich verändert. Das Wahl-Potsdam des Jahres 2013 ist ein anderes als das der Bundestagswahlen davor.

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Was auch immer die nächsten Tage in Berlin bringen, was auch immer sich an Feinheiten beim Auszählen in der Nacht in Potsdam noch verändert hat – eines stand am späten Sonntagabend schon fest: Diese Stadt hat sich verändert. Das Wahl-Potsdam des Jahres 2013 ist ein anderes als das der Bundestagswahlen davor. Potsdam ist keine Linken-Hochburg mehr. Die alte SED/PDS/Linkspartei-WASG und heutige Die Linke geht in Potsdam ihren üblichen Weg: Sie verliert an Gewicht – ohne aber in Potsdam zum Leichtgewicht zu werden. Dessen muss sich vor allem die Linke in der Stadt bewusst werden. Bundestrend hin oder her: Ihr Kandidat war einer für Außenseiter, nicht für Mehrheiten. Es ist nicht mehr egal, wen die Linke hier aufstellt. Selbstverständlich ist nichts mehr.

Nun ist Potsdam aber auch weit davon entfernt, eine absolute Hochburg der CDU zu werden – dazu ist, das zeigen die Unterschiede bei Erst- und Zweitstimmen, der Kanzlerinnen-Bonus viel zu groß. Was also sagt einem das Wahlergebnis mit einem klaren Verlust bei der Linken und insgesamt Zuwächsen bei der CDU? Zunächst einmal, dass das CDU-Ergebnis nur mit dem Kanzlerinnen-Bonus auch nicht zu erklären ist. Wer das glaubt, der verkennt die Veränderungen in der Bevölkerungsstruktur dieser Stadt. Und das Ergebnis sagt auf jeden Fall so viel: Potsdam ist auf dem Weg zu einer normalen bundesdeutschen Stadt – sie wird bürgerlich – auch wenn im Osten damit immer noch so viele den alten Kampf- und Feindbegriff der Kommunisten „bourgeois“ verbinden. Die SPD hat in der Stadt ein festes Fundament, die CDU baut aus – zusammen bilden sie das starke bürgerliche Lager. Die Linke hat noch ein starkes – aber eben kein festes mehr. Bleibt noch ein Abschiedswort: Die FDP hat sich nicht nur im Bund überflüssig gemacht. In Potsdam ist sie ja schon als Partei nicht real existierend. Sektiererisch, intrigant: Potsdams FDP hat es geschafft, noch unwählbarer zu werden als die Bundespartei.

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