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TRINKWASSER UND KEIME: Nicht alles macht krank

Mikroorganismen sind überall. Billionenfach besiedeln sie den Menschen.

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Mikroorganismen sind überall. Billionenfach besiedeln sie den Menschen. Sie schweben in der Luft, wimmeln in der Erde und auf dem Essen und schwimmen natürlich auch im Trinkwasser aus Leitung und Flasche. Wie viele Bakterien zulässig sind, schreibt die deutsche Trinkwasser-Verordnung vor. Sie soll die Gesundheit des Verbrauchers vor Gefahren durch verunreinigtes Wasser schützen. Die Gesamtkeimzahl darf laut Trinkwasser-Verordnung 100 „koloniebildende Einheiten“ pro Milliliter Wasser nicht überschreiten. Unter „koloniebildender Einheit“ versteht man ein Bakterium aus dem Trinkwasser, das auf einem Nährboden zu einer Kolonie heranwächst. Manchmal haften auch zwei Bakterien zusammen und zählen dann als eine Kolonie. 100 koloniebildende Einheiten enthalten also meist mehr als 100 Bakterien.

Nicht im Trinkwasser erlaubt sind Escherichia coli (E. coli), Enterokokken und coliforme Keime. Bei ihnen handelt es sich um Darmbakterien. Ihr Auftreten im Trinkwasser spricht deshalb für eine nicht akzeptable Verunreinigung durch Fäkalien. Eine besondere Bedeutung hat E. coli. Der Keim ist sehr häufig und meist harmlos. Jeder Mensch hat Unmengen von E. coli in seinem Verdauungstrakt. Das Bakterium kann aber ein Zeichen dafür sein, dass sich seltenere, aber krankmachende Keime im Wasser befinden. Ihr Nachweis ist nur sehr viel aufwendiger. Deshalb spricht man von E. coli als einem Indikatorkeim – er zeigt ein Risiko an, ohne selbst gefährlich zu sein.

Allerdings gibt es auch gefährliche Colibakterien, wie der Ehec-Ausbruch in Norddeutschland gezeigt hat. Der tödliche Keim wurde jedoch über Sprossen verbreitet, nicht durch Wasser.wez

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