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Sport: Nicht entschlossen genug

Volleyball-Zweitligist SC Potsdam verlor Heimspiel gegen Parchim mit 1:3

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Selten einmal in jüngerer Vergangenheit boten die Rahmenbedingungen eines Volleyballspiels in der Sporthalle Heinrich- Mann-Allee einer Mannschaft Anlass, trotz keinesfalls idealer Voraussetzungen über sich hinaus zu wachsen. Der SC Potsdam hat für seine Heimspiele in der 2. Damen-Bundesliga Nord zwei neue Hallensprecher engagiert. Das Duo mit offensichtlicher Vorliebe für bei voller Lautstärke doch ziemlich nervendem Deutsch-Rock à la „Wir sind Helden“ mühte sich redlich, die immerhin 220 Besucher am Sonnabend durchgängig bei Laune zu halten. Leicht fiel dies nicht, denn beim 1:3 (22:25, 24:26, 25:13, 19:25) im wichtigen Heimspiel gegen den 1.VC Parchim boten die Gastgeberinnen eine ambivalente Gesamtleistung, deren Konsequenzen für den weiteren Saisonverlauf noch nicht absehbar ist.

Ein fast optimal verlaufender dritter Spielabschnitt blieb als Lichtblick und Mutmacher. Hinzu kommt die Art und Weise, wie sich die körperlich nicht in optimaler Verfassung befindlichen Angreiferinnen Claudia Ahlert (Rückenbeschwerden) und Anika Zülow (Knieprobleme) einbrachten. Beide hatten wie auch Diagonalspielerin Simone Küstner sehr gute Szenen, konnten jedoch nicht verhindern, dass der große Rest der fast zwei Stunden kaum des Erinnerns würdig wurde.

Schon in den ersten beiden Sätzen hatte der abstiegsgefährdete Gast aus Mecklenburg Vorteile in der Feldabwehr. Die gute Grundausbildung, die etliche der Spielerinnen in der Nachwuchsabteilung des benachbarten Bundesligisten Schweriner SC erhielten, war augenscheinlich. Die Gastgeberinnen waren ihrerseits einfach nicht in der Verfassung, die leichten athletischen und spielerischen Vorteile des Kontrahenten zu egalisieren. Es mangelte zum Ende hin am letzten Quantum Entschlossenheit und Risikobereitschaft. SC-Trainer Volker Knedel merkte an, dass es für den weiteren Spielverlauf womöglich entscheidend war, den sehr wechsel- und auch niveauvoll verlaufenden zweiten Spielabschnitt noch hergeschenkt zu haben. Die Potsdamerinnen führten dort 15:14, lagen dann mit 16:20 zurück und hatten doch beim Stand von 23:22 wieder alle Möglichkeiten.

Das Publikum trug die Niederlage mit Fassung. Es war sachkundig genug, mit den derzeitigen Problemen rund um das junge SC-Team angemessen umzugehen. Grundlegende Besserung lässt wohl noch bis in den März hinein auf sich warten, wenn mit Sandra Piasecki die auffälligste Offensivspielerin der Hinrunde wieder zur Verfügung steht und beim angestammten Personal hoffentlich ein Teil der Blessuren abgeklungen ist.

Die achte Saisonniederlage verschärft die Situation des SC Potsdam angesichts anderer Spielausgänge des Wochenendes nicht dramatisch. Dem nächsten Heimspiel gegen die Warendorfer SU am 18. Februar (16 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee) verschafft sie allerdings einen gesteigerten Stellenwert.

Thomas Gantz

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