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Sport: Nicht giftig genug

Potsdams VfL-Handballer verloren erneut daheim

Stand:

Potsdams VfL-Kreisläufer Alexander Urban saß mit seinem zerrissenen Trikot nach dem Abpfiff noch eine ganze Weile auf der Auswechselbank in der Sporthalle. Über seine sieben Tore konnte sich der 32-Jährige am Freitagabend nicht wirklich freuen, denn der 1. VfL Potsdam unterlag im Heimspiel dem TV Emsdetten mit 28:29 (12:14/PNN berichteten). Es war die zweite Heimniederlage in Folge für die Potsdamer. „In der Abwehr hat das Feuer gefehlt“, versuchte Urban eine Erklärung für das verlorene Spiel zu finden.

Der VfL lag fast das gesamte Spiel über mit zwei Toren hinten. Einzig in der 19. Minute, als Philipp Barsties den Ball ins gegnerische Tor hämmerte und Jan Piske mit einem Kontertor den Ausgleichstreffer zum 9:9 landete, kam bei den 278 Zuschauern die Hoffnung zur Wende auf. Doch schnell zogen die Gäste wieder davon. „Emsdetten hat heute das Torwart-Duell gewonnen“, sagte Jan Piske, der mit drei Toren diesmal unter seinem sonstigen Soll blieb. „Das macht die eins, zwei Tore aus, die uns am Ende fehlen.“

In der zweiten Halbzeit waren es dann die vielen vergebenen Chancen, die den VfL nicht an die Gäste herankommen ließen. Erst in den letzten zwei Minuten drehten die Hausherren noch einmal den Turbo an – aber mehr als Ergebniskosmetik kam dabei nicht heraus.

„Wir konnten heute nicht die hundert Prozent abrufen“, sagte Piske. „Zu Hause fehlen uns die fünf bis zehn Prozent, die wir brauchen, um zu gewinnen.“ Ähnlich sah es auch Trainer Rüdiger Bones: „Wir haben zu viele klare Chancen vergeben und die Tore von außen haben gefehlt. Um gegen so eine Topmannschaft zu gewinnen, muss man hundert Prozent geben. Und das schaffen wir nicht jede Woche.“

Während die Handballer des VfL neben dem Sport arbeiten oder studieren, treffen sie immer wieder – wie am Freitag gegen Emsdetten – auf Handball-Vollprofis. „Das ist ein ganz entscheidender Punkt“, sagte Bones auch im Hinblick auf die am vergangenen Mittwoch stattgefundene Leistungssportkonferenz, bei der VfL-Präsident Holger Rupprecht über die Finanznot des Vereins berichtete. „Viele Mannschaften in dieser Liga haben viel bessere Bedingungen als wir. So gesehen ist es schon klasse, was die Jungs abliefern.“

Potsdam: Frank, Pulay; Pohlack 5, Melzer 3, Barsties 1, Schugardt 1, Bolduan 2, Urban 7, Piske 3, Drechsler 1, Mellack, Schmidt 1, Reimann 4/4. Luisa Müller

Luisa Müller

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