ATLAS: Nicht sinnvoll
Michael Erbach ist gegen ein Alkoholverbot in der Öffentlichkeit
Stand:
Was in Werder praktiziert wird, nämlich ein Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen, ist in Potsdam nicht durchsetzbar. Anders als in der Obstwein-Metropole, wo es nur einige wenige Trinker-Schwerpunkte gibt, wird in Potsdam an vielen Stellen im öffentlichen Raum öffentliches Trinken praktiziert. Das beginnt mit Plätzen, betrifft das Umfeld vieler Imbissstände, Bahnhöfe, öffentliche Verkehrsmittel und die Vorplätze von Kaufhallen. Nicht zu vergessen, dass sich gerade an den Wochenenden viele Jugendliche auf ihren Wegen von und zur Disco mit Bier „versorgen“. Gleich mehrere Dutzend Stellen, ganze Straßenzüge in der Stadt und der Nahverkehr müssten überwacht werden – denn wenn schon ein Verbot ausgesprochen wird, muss es auch durchgesetzt werden. Nur, wer soll das leisten? Hinzu kommt, dass öffentliches Trinken – bis auf gelegentliche Auseinandersetzungen – bislang kein wirkliches Ärgernis geworden ist. Da, wo das Trinken in Vandalismus und Schlägereien abgleitet, kann die Polizei einschreiten. Dass die Stadt präventive Maßnahmen gegen Alkoholmissbrauch – insbesondere im Interesse von Jugendlichen ergreifen möchte – dürfte allemal effektiver sein, als jedes Verbot. Schließlich kann auch in jedem Raum gesoffen werden – mit den gleichen Folgen.
Michael Erbach
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: