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ATLAS: Nicht verlässlich

Michael Erbach fordert eine seriöse Drogenpolitik

Stand:

Statistiken sind notwendig, um Erkenntnisse zu gewinnen, Handeln auszulösen. Beim Drogenproblem ist Lage anders. Es scheint offenbar keine verlässlichen Zahlen über die Zahl der Drogenabhängigen und auch der Drogentoten in Potsdam zu geben. Von der Stadt wurden bei der Erfassung von Drogentoten unterschiedliche Quellen benutzt, so dass aus drei Drogentoten innerhalb nur eines Jahres plötzlich 14 Tote wurden. Fragwürdig ist es jedoch von Die Andere, mit Hochrechnungen zu arbeiten, die allein auf persönlichen Erfahrungen basieren. Allerdings spielt die Stadtverwaltung der Fraktion Die Andere in die Hände, wenn seriöses Zahlenmaterial nicht bereit gestellt wird. Hier hat die Stadt tatsächlich Nachholbedarf. Und wie man die Die Andere kennt, wird die Fraktion am Thema dranbleiben. Das ist vielleicht das Beste an den verqueren Zahlenspielereien: Egal, wie viele Drogenabhängige es in Potsdam gibt, diese zumeist jungen Menschen dürfen niemandem egal sein. Spätestens bis zur zweiten Drogenkonferenz im kommenden Jahr muss die Stadt ihre Drogenpolitik auf den Prüfstein stellen. Denn Statistiken sind eben nicht verlässlich: So weiß auch niemand, wie viele Potsdamer regelmäßig in der Berliner Drogenszene verkehren – hier in ihrer Stadt aber Hilfsangebote bräuchten.

Michael Erbach

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