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Sport: Nicht zufrieden, aber stolz

SC-Coach Volker Knedel schaut mit einem guten Gefühl auf die erste Halbserie

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Ein wenig, so scherzte Volker Knedel, hätten die Entenkeulen und Gänsebrüste ihr Spuren hinterlassen, und deshalb wurde gestern auch gar nicht lange im geruhsamen Weihnachtstrott der vergangenen Tage verharrt. Training hatte der Coach seinen Volleyballerinnen vom SC Potsdam in der Sporthalle an der Heinrich-Mann-Allee verordnet – etwas lockerer als sonst ließ es der Coach jedoch angehen.

Die letzten Tage des Jahres – für Knedel auch eine Möglichkeit, noch einmal auf die erste Halbserie dieser Saison in der zweiten Bundesliga zurück zu blicken. Als Neuling taten sich die Potsdamerinnen in der zweithöchsten Spielklasse anfangs eher schwer, kassierten in Folge Niederlagen gegen VCO Berlin, gegen Aachen und Emlichheim. Der Sieg gegen den 1. VC Parchim läutete dann jedoch die Wende ein. Erfolge gegen Neustadt-Bremen und USC Münster II, gegen Warendorf und Essen-Borbeck, eine Niederlage gegen Hamburg und ein erneuter Sieg gegen Neustadt-Glewe stehen seitdem zu Buche.

Und ein beachtenswerter vierter Tabellenplatz, den der Coach jedoch nicht überbewerten will. „Ein solcher Platz ist zwar schön zu Weihnachten, auf die Dauer aber kaum zu halten“, schätzt Volker Knedel ein. Denn: Gleich mit Beginn des neuen Jahres warten die drei vor den Potsdamerinnen platzierten Teams aus Spandau, vom VCO Berlin und Emlichheim auf die SC-Damen.

Bange davor ist denen indes schon längst nicht mehr – die Siege in Folge hinterließen ihre Spuren im Selbstbewusstsein, und auch das Wir-Gefühl wurde enorm gestärkt. „Es ist eben ganz wichtig, dass man auch außerhalb des Spielfelds viel zusammen unternimmt“, weiß der Trainer. Da sind die gemeinsamen Aufenthalte in den Hotels vor den Auswärtsspielen nicht zu unterschätzen, und auch zum gemeinsamen Pizzabacken lud der Coach seine Mädels schon zweimal zu sich nach Hause ein.

Das einzig große Problem der Mannschaft scheint da die personelle Situation zu sein. Neuzugang Sandra Piasecki muss nun doch mehr für den Beachvolleyball als erwartet abgestellt werden, und auch Maria Kleefisch als Langzeitverletzte kann nach wie vor nicht eingesetzt werden. Die Auswertung einer kürzlich gemachten Computertomografie liegt in den nächsten Tagen vor. Inzwischen haben sich auch Martina Gast und Susanne Langer eine Bänderdehnung zugezogen und können nicht am Training teilnehmen.

Glücklich ist Volker Knedel indes über die Verpflichtung von Jule Schneider. Die 19-Jährige spielte bislang beim Erstligisten VfB Suhl, konnte dort jedoch zu wenig Spielpraxis sammeln. „Ich bin in Suhl kaum zum Einsatz gekommen. Das war eine unbefriedigende Situation für mich“, so die Libera, die in den bisherigen Matches des VfB Suhl lediglich zwei kleine Kurzeinsätze bekam. „In Potsdam wird das nun hoffentlich anders.“

Ohne eine feste finanzielle Deckung werden aber auch künftig gute Spielerinnen kaum zu halten sein. „Da muss sich noch einiges tun“, so Knedel, der den benötigten Etat auf rund 40 000 Euro beziffert. „Derzeit fahren wir jedoch eher auf Sparflamme.“ Ansonsten aber Zufriedenheit? Dies nicht, sagt er. Eher sei es Stolz auf die Leistungssteigerung. „Wer zufrieden ist, arbeitet nicht mehr an sich. Und wir wollen noch einiges schaffen.“

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