Links und rechts der Langen Brücke: Nichts zu regeln im Verkehr?
Links und rechts der Langen Brücke Günter Schenke über die Arbeit des Potsdamer Verkehrstisches Der Potsdamer Verkehrstisch ist eine gute Sache. Nach dem Prinzip des „runden Tisches“ sitzen hier engagierte Bürgerinnen und Bürger sowie Experten zusammen, um die Stadt durch eine bessere Organisation des Verkehrs noch lebenswerter zu machen.
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Links und rechts der Langen Brücke Günter Schenke über die Arbeit des Potsdamer Verkehrstisches Der Potsdamer Verkehrstisch ist eine gute Sache. Nach dem Prinzip des „runden Tisches“ sitzen hier engagierte Bürgerinnen und Bürger sowie Experten zusammen, um die Stadt durch eine bessere Organisation des Verkehrs noch lebenswerter zu machen. Es ist eine freiwillige, eine ehrenamtliche Arbeit. Aber sie hat gerade deswegen ihre Schwächen. Es wird offenbar immer schwieriger, engagierte Menschen zu finden, die „von unten“ die Probleme auf den Verkehrstisch legen und die Verwaltung zum Handeln und Erklären nötigen. Angeblich aber gibt es immer weniger Probleme, bei denen sich eine kurzfristige Lösung absehen lässt. Liegt das an den schwindenden materiellen Möglichkeiten der Kommune oder am Fehlen von Problemen generell? Nach der 5. Sitzung des Verkehrstisches am vergangenen Mittwoch sah es fast so aus, als mangele es an lösbaren Problemen. Gewiss weiß jeder, dass die Verkehrsführung durch die Behlertstraße in den Potsdamer Norden und umgekehrt ein ernstes Potsdamer Verkehrsproblem ist. Eine Lösung, auch wenn der Ausbau der Landesstraße 40 samt Humboldtbrücke im Jahre 2012 abgeschlossen sein sollte, ist jedoch nicht in Sicht. Es hat wenig Sinn, dass sich der Verkehrstisch mit diesem Sachverhalt verzehrt. Vielmehr muss er sich auf lösbare Fragen beschränken. Es ist sicher sinnvoll, sich damit zu befassen, wie die Fußgänger im Verkehrsgetümmel vorankommen. Die Arbeitsgruppe 1 des Verkehrstisches hat mit dieser Aufgabenstellung einen guten Anfang gemacht. Es gibt viele markante Punkte in der Stadt, an denen die Bedingungen zur Überquerung der Fahrbahn dringend verbessert werden müssen: am Lustgarten, an der Friedrich-Ebert-Straße, an der Hauptpost und, und, und An vielen Kreuzungen sind die Ampelschaltungen unzweckmäßig – nicht nur für Fußgänger. Die Verkehrsführung in der Innenstadt scheint ebenfalls diskussionswürdig. Die Abriegelung der Charlottenstraße am Luisenplatz für einen Teil des Fahrzeugverkehrs führt zu einer übermäßigen Belastung der Schopenhauerstraße und der Hegelallee. Und auch die Situation am Bassinplatz und in der Gutenbergstraße ist äußerst unbefriedigend. Vielleicht müssen die Arbeitsgruppen sich solchen kleineren Problemen widmen, deren Lösung möglich und trotzdem mit großer Wirkung ist.
Günter Schenke
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