Sport: „Nichts zu verlieren“
Trainer Jörn Großkopf will mit der St. Pauli-Reserve dem SV Babelsberg 03 das Leben schwer machen
Stand:
Herr Großkopf, am Samstag empfangen Sie mit dem FC St. Pauli II im Punktspiel der Fußball-Regionalliga Nord den SV Babelsberg 03. Beide Teams stehen sich erstmals in einem Punktspiel gegenüber. Ihr Team musste zuletzt gegen Wilhelmshaven in den letzten Minuten noch eine bittere Niederlage hinnehmen; der SVB blamierte sich mit dem 1:1 gegen den Tabellenletzten Goslar. Erwarten Sie ein kraftvolles Wiedergutmachen auf beiden Seiten?
Das war wirklich eine bittere Niederlage für uns. Die Jungs haben 85 Minuten lang hervorragenden Fußball gespielt, und am Ende machen ein, zwei Fehler alles zunichte. Das hatten sie nicht verdient. Aber nun freuen wir uns auf ein schönes Spiel, in dem wir es dem ganz klaren Favoriten Babelsberg sicherlich nicht leicht machen werden.
Als Reservemannschaft kommt es Ihnen vorrangig auf die Förderung junger Talente an. Auf welche werden die Babelsberger am Samstag besonders achten müssen? Ihr Angreifer Stefan Winkel dürfte solch ein Spieler sein.
Ja, aber aus einer Mannschaft sollte man keine einzelnen Spieler herausgreifen. Als Aufsteiger sind wir eine durchwachsene gute Mannschaft, und dass wir Fußball spielen können, haben wir hinlänglich bewiesen. Und schließlich kommt es immer auch auf die Tagesform an.
Sie verfügen über einen sehr jungen Kader, dem es zum Teil sicherlich auch an Routine mangeln wird. Wo sehen Sie die Schwächen und Stärken Ihrer Mannschaft?
Das ist einerseits natürlich die fehlende Routine, die man den Jungs als Neulinge in der Regionalliga aber auch zugestehen muss. Manchmal sind sie eben noch ein bisschen grün hinter den Ohren. Ich sehe aber auch, dass es von Spiel zu Spiel besser wird. Und da liegt die Stärke. Wir leben noch immer von dieser Aufstiegszeit, die etwas ganz Besonderes für unsere Mannschaft war. Wir gehen hochmotiviert in jedes Spiel. Und meine Jungs dürfen Fehler machen. Sie müssen aber eben auch daraus lernen. Ich habe wie gesagt eine sehr junge Mannschaft. Die Spieler büffeln neben dem Fußballspielen für ihr Abi, gehen noch zur Schule oder arbeiten. Das macht den großen Unterschied zu anderen Teams dieser Liga aus.
Sie werden auch die Babelsberger beobachtet haben. Worauf haben Sie Ihre Mannschaft eingestellt?
Wir kennen das Babelsberger Spiel natürlich sehr gut. Meine Mannschaft stelle ich aber immer erst am Donnerstag auf den Gegner ein. Und verständlicherweise wird darüber im Vorfeld nichts öffentlich gemacht. In jedem Fall werden wir uns aber nicht hinten reinstellen. Ein Tor zu Hause – das haben wir uns gegen den Favoriten fest vorgenommen.
Können Sie am Samstag auf den vollen Kader bauen und bekommen Sie womöglich sogar Unterstützung aus der Ersten?
Im Spiel gegen Wilhelmshaven hat sich leider unser Routinier Farai Mbidzo verletzt und wird sicherlich nicht spielen können. Das ist ein Verlust, den wir erst einmal kompensieren müssen. Dafür sind wir allerdings auch in der glücklichen Lage, uns mit Lizenzspielern zu verstärken. Aber auch das bleibt noch geheim. Leicht wird es für Babelsberg jedenfalls nicht. Denn schließlich haben wir nichts zu verlieren.
Das Gespräch führte Henner Mallwitz.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: