Sport: „Nie mehr dritte Liga“
23:19-Sieg: USV-Rugbyspieler haben Zweitliga-Aufstieg perfekt gemacht
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23:19-Sieg: USV-Rugbyspieler haben Zweitliga-Aufstieg perfekt gemacht Irgendwie war dieser Samstagabend im Pub a la Pub an der Breiten Straße ein ganz besonderer. Mitten im Sommer wurde zu George Michaels „Last Christmas“ Weihnachten mit Tannenbaum, Räucherkerzen und Nikolausmützen gefeiert. Geschenke vom Haus gabs nicht – das schönste hatten sich die Rugbyspieler vom USV Potsdam jedoch selbst mitgebracht. Am Nachmittag hatte das Team von Coach Robby Lehmann die Relegation Nord/Ost gewonnen und damit den Aufstieg in die zweite Bundesliga klar gemacht. Auf der heimischen Anlage hinter dem Neuen Palais waren die Potsdamer gegen den Zweitligisten Hamburger RC bei weitem nicht als Favoriten ins Rennen gegangen und bezwangen ihren vermeintlich stärkeren Gegner mit 23:19. „Das war das beste Spiel der gesamten Saison“, so ein sichtlich stolzer Robby Lehmann. „Die Jungs haben alles gegeben, 80 Minuten lang unermüdlich gekämpft und das fast Unmögliche wahr gemacht.“ Und in der Tat: Dass es die Potsdamer bis in die Relegation überhaupt geschafft haben, ist allein dem Umstand zu verdanken, dass der RK Berlin II keine Aufstiegsabsichten hegte und den USV-Mannen seinen Platz überließ. Den i-Punkt auf eine geschlossene Mannschaftsleistung setzte Robert Westphal, der nicht nur mit seinen gelungenen Straftritten maßgeblich am Erfolg seiner Mannschaft beteiligt war. Diese ging bereits mit einer 13:6-Führung in die Pause, knüpfte in der zweiten Halbzeit an die starke Leistung an, zog zwischenzeitlich auf 23:14 davon und entschied das entscheidende Spiel mit 23:19 für sich. Lehmanns Marschroute war aufgegangen. Dass gegen den härteren Sturm der Hanseaten nicht viel zu machen sei, sagte er seinen Jungs. Also den kompakten Hamburger Angriff frühzeitig stören und die Bälle schützen. „Wir hatten nichts zu verlieren, das war vielleicht ein großer Vorteil“, so der Trainer, der nun mit dem USV die „Mission zweite Bundesliga“ angeht. Dass das Training künftig bedeutend härter wird, hat er seinem Team bereits angekündigt. Dass die Saison nun teurer wird auch. Und so hofft er, dass Sponsoren wie Basic Motion weiterhin dabei bleiben und sich vor allem neue Unterstützer finden. Denn neben der sportlichen Leistung liegt es maßgeblich auch an ihnen, dass die besagte Mission von Erfolg gekrönt ist und das im Pub lauthals gesungene „Nie mehr dritte Liga“ nicht nur ein Wunsch bleibt. Henner Mallwitz
Henner Mallwitz
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