
© Jan Kuppert
Sport: Niederlage nicht unverdient
Fußball-Drittligist SV Babelsberg 03 rutscht nach dem 0:2 daheim gegen Wacker Burghausen auf den 13. Tabellenplatz ab
Stand:
Von 100 Prozent Leistung waren die Babelsberger Drittliga-Fußballer in ihrem ersten Punktspiel 2012 noch ein größeres Stück weit entfernt. Sie unterlagen am Samstag Wacker Burghausen mit 0:2 (0:0). „Das war zu wenig, was wir angeboten haben, wir haben völlig verdient verloren“, sagte nach dem Abpfiff Anton Makarenko, der einen schwachen Tag erwischt hatte. Ob die Zuschauer so etwas geahnt hatten, dem Dauerniesel trotzten oder auf die seit dem Freundschaftsspiel gegen Hansa Rostock gestiegenen Preise fürs Stadionbier reagierten – mit 1342 Besuchern waren so wenig wie lange nicht mehr im Karli.
Wer dennoch gekommen war, sah eine durchwachsene erste Hälfte, in der beide Teams gleichwertig waren und immer wieder erfolgversprechende Aktionen starteten. Zunächst aber mussten die Gastgeber einen Rückschlag verkraften. Schon nach 13 Minuten wurde Innenverteidiger Rico Morack nach einem Zweikampf mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ausgewechselt. Ronny Surma kam. Etwa eine halbe Stunde lang lief die Offensive, angetrieben von Bejamin Kauffmann und Sergej Evljuskin. Letzterer leitete auch die beste Aktion ein, als er mit einem Heber über die gut stehende Wacker-Abwehr Dominik Stroh-Engel in den Strafraum schickte. Der bekam das Leder aber nicht unter Kontrolle (31.). Dazu kamen einige Schüsse, die in der starken Burghausener Abwehr hängenblieben. Mit zunehmender Zeit wurden auch die Gäste gefährlich. Bei Sebastian Zielinskys scharfer Flanke, an der Nulldrei-Torwart Daniel Zacher vorbeiflog, kam Adressat Sebastian Glasner nicht mehr richtig heran. Auf der Gegenseite hatte Markus Müller die Riesenchance zur 1:0-Führung, kam aus zehn Metern aber nicht durch die vielbeinige Wacker-Abwehr (45.).
Schon den ersten Aktionen der Gäste in der zweiten Hälfte merkte man an, dass sie jetzt ernsthaft auf Sieg spielten. Glasners abgefälschten Schuss parierte Zacher mit Mühe (49.), auf der Gegenseite fand nach schöner Kombination der finale Pass von Stroh-Engel auf Müller nicht sein Ziel. Es war die letzte halbe Chance der Nulldreier. Zacher wurde auf dem nassen Rasen häufiger geprüft, ließ sich aber nicht überwinden. Eher typisch für Nulldrei fiel das Gegentor: Einen Eckball Maurice Müllers verlängerte Josef Cinar, ehe Glasner im Gewühl des Fünf-Meter-Raumes die Übersicht behielt (67.). Die Gastgeber rückten jetzt auf, blieben aber selbst bei Standards harmlos. Stattdessen leitete der starke Glasner auch das 0:2 ein. Seinen Schuss konnte Zacher nicht festhalten – der eingewechselte Maximilian Thiel staubte ab (84.). Zacher verhinderte anschließend mit einer Großtat noch das 0:3 (89.).
„Der Sieg von Burghausen geht in Ordnung“, sagte Nulldrei-Trainer Dietmar Demuth, „Burghausen war bissiger, giftiger, im Passspiel sicherer.“ Burghausens neuer Trainer Reinhard Stumpf war „dankbar, eine tolle Mannschaftsleistung gesehen zu haben“. Auch ohne sechs Stammspieler hatten die Gäste hervorragend zusammengefunden und den Gastgebern einen trüben Nachmittag bereitet.
SVB: Zacher – Kühne, Hebib, Morack (13. Surma), Rudolph – Prochnow (82. Lemke), Evljuskin – Kauffmann, Stroh-Engel (71. Hebisch), Makarenko – Markus Müller.
Burghausen: Vollath – Burkhard, Leberfinger, Cinar, Chaftar – Heidrich, Schmidt – Zielisnky (59. Thiel), Holz, Maurice Müller (79. Grübl) – Glasner (85. Moser).
Ingmar Höfgen
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