Landeshauptstadt: NIEDERSORBISCHE FASTNACHT
Der historisch ältere Bestandteil des Zapustes ist das Zampem. Seine Wurzeln sind vorchristliche Glaubensformen, Fruchtbarkeitszauber oder Abwehrzauber.
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Der historisch ältere Bestandteil des Zapustes ist das Zampem. Seine Wurzeln sind vorchristliche Glaubensformen, Fruchtbarkeitszauber oder Abwehrzauber.
Magisch-kultische Elemente wie Maskierung, Verkleidung, Lärmen, Rutenschlagen und Tanz weisen darauf hin, dass Dämonen und Gefahren abgewendet werden sollten.
Die Zamperer waren mit Weiden- und Birkenruten ausgerüstet und berührten Erwachsene und Kinder mit dieser „Lebensrute“, welche die im Frühjahr neu steigenden Lebenskräfte symbolisierte.
Zu den ältesten Vermummungen gehören die doppelte Person, „der Tote trägt den Lebendigen“, der Schimmelreiter und der Storch als Symbol des beginnenden Frühlings oder der Bär als Symbol des abziehenden Winters. Diese Zamperfiguren sollten ebenfalls die Kräfte der Natur beeinflussen.
Heute haben diese Symbole ihre Bedeutung verloren und sind kaum noch in den lustigen Heischegesellschaften zu finden. An deren Stelle treten moderne Kostüme oder Phantasiegestalten. Die so verkleidete Dorfjugend zampert an einem Samstag, mancherorts auch Sonntag mit Musik und Lärm von Haus zu Haus und bekommt Eier, Speck und Geld.
Als Dankeschön wird die Hausfrau zu einem Tänzchen aufgefordert und dem Herrn ein „palenc“, ein Schnäpschen angeboten.
Die eingezamperten Gaben werden meist eine Woche später beim „Eieressen“ verzehrt.
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