Landeshauptstadt: Niedrigmiete bleibt
Befürchtungen im Kirchsteigfeld unbegründet
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Kirchsteigfeld – Die Bewohner von Sozialwohnungen im Kirchsteigfeld müssen in absehbarer Zeit keine Mieterhöhungen fürchten. Das sicherte Wolfgang Schimmel, Geschäftsführer der Allod-Gesellschaft, am Donnerstagabend auf einer Bürgerversammlung im Stadtteilladen zu. Im Vorfeld war es wegen des Auslaufens der Mietpreisbindung für Wohnungen, die 1994 nach dem dritten Förderweg gebaut wurden, zu erheblichen Verunsicherungen gekommen.
„Im Jahre 2005 war die Zeit schon rum“, erklärte Schimmel. Doch der Markt und der Mietspiegel ließen Mieterhöhungen nicht zu, obwohl gesetzlich innerhalb von zwei Jahren eine zwanzigprozentige Anhebung möglich wäre. „Wir liegen jetzt schon zwei Euro pro Quadratmeter unter der Fördermiete“, so der Allod-Geschäftsführer, der das „Mietgefüge“ im Kirchsteigfeld zwischen 4 und 6 Euro netto kalt beziffert. Bei den frei finanzierten Wohnungen habe der Vermieter bereits seit fünf Jahren auf die Anwendung der Staffelmiete verzichtet.
Elke Reichelt von der Bürgerinitiative im Kirchsteigfeld hatte einen ganzen Sack von Problemen und Fragen mitgebracht. Neben den befürchteten Mieterhöhungen steht vor allem die Frage im Vordergrund, wie es mit der Nahversorgung im Stadtteil weitergeht: Die Kaiser“s-Filiale wirft zum Ende des Jahres das Handtuch und das Kirchsteigfeld stünde dann ohne Lebensmittelladen da. Doch auch hier konnte Wolfgang Schimmel Entwarnung geben. Es gebe zwei Interessenten für eine Lebensmittel-Nahversorgung berichtete er, ohne die Namen der „Großanbieter“ zu nennen. Allgemein wird davon ausgegangen, dass sich die Handelskette Rewe ansiedeln werde. Das Engagement ist an die Bereitstellung von Parkplätzen auf dem Marktplatz gebunden.
Schimmel macht auf die schwierige Lage von Anbietern in den so genannten Stadtteilzentren aufmerksam. Kaiser“s schließe vor allem deshalb, weil der Umsatz sich nicht rechne: „Es gibt wenige Großeinkäufe, überwiegend nur Zukäufe.“ Das Kirchsteigfeld sei gebaut worden, als vom Stern-Center noch nicht einmal geredet worden sei. Zur Zeit der Eröffnung von Kaiser“s habe es für das Kirchsteigfeld bessere Prognosen gegeben. Unter anderem sollte sich in erheblichem Umfang Gewerbe ansiedeln. Die hierfür vorgesehenen Flächen liegen heute noch brach. Eine Lösung ist nicht in Sicht. „Aussichtslos“, sagt Schimmel. Ähnlich sieht es bei den leer stehenden Ladenflächen aus. „Wir würden sogar für ein bis zwei Jahre nur zu den Betriebskosten vermieten, aber es gibt keine Interessenten“, bietet der Allod-Chef an.
Bewohner und Verwalter bedauern die Schließung der Stadtteilbibliothek, zumal diese Einrichtung mit ihren Aktivitäten zur Lebendigkeit des Stadtteils beigetragen habe. Günter Schenke
Günter Schenke
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