Landeshauptstadt: Niekisch oder Bretz?

Erstmals seit zwölf Jahren haben die inzwischen 420 Potsdamer CDU-Mitglieder wieder die Wahl. Zwischen zwei Kandidaten dürfen sie sich heute Abend im Logenhaus entscheiden, wenn es um den Posten des Kreisvorsitzenden geht. Das war nicht immer so: Denn 1995 hat es letztmalig einen Gegenkandidaten für Wieland Niekisch gegeben – damals setzte sich der frisch promovierte Niekisch gegen seinen Mitbewerber Dr. Dr. Markus Vette durch und wurde Kreisvorsitzender der CDU Potsdam.

Seit 1984 gehört Wieland Niekisch der CDU an. Er legte 1980 auf Hermannswerder sein humanistische Abitur ab und konnte erst zwei Jahre nach seinem Ausreisantrag mit dem Studium an der Freien Universität Berlin beginnen. In den 1990er Jahren arbeitete der Historiker im Landesverband der Brandenburger CDU, seit September 1999 ist er Landtagsabgeordneter und er war zwischen 1998 und 2001 Stadtverordneter. Durch seinen Rückzug aus dem Stadthaus hat er seinem jetzigen Widersacher den Einstieg in die Kommunalpolitik ermöglicht: Steeven Bretz, 31 Jahre. Der Diplom-Betriebswirt wurde in Potsdam geboren und schaffte den Sprung in die Stadtverordnetenversammlung, weil damals andere Babelsberger CDU-Kandidaten verzichtet hatten. Seit Februar des vergangenen Jahres ist der ehemalige Vorsitzende der Jungen Union Potsdam auch Chef der zehnköpfigen Stadtverordnetenfraktion.

Bei der CDU-Klausurtagung Anfang Mai in Marquardt – ausgerechnet im Wohnort von Wieland Niekisch – war Steeven Bretz von Peter Schultheiß für die Kandidatur des Kreisvorsitzenden vorgeschlagen worden. Schultheiß ist Vorsitzender der CDU-Mittelstandsvereinigung und des mitgliederstärksten Ortsverbandes Innenstadt/Nord. pst

Der Parteitag beginnt heute um 18 Uhr im Logenhaus, Kurfürstenstraße 52.