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Potsdam Moltke-Gedenken mit Wieland Niekisch (l.).

© Andreas Klaer,PNN,Tsp / Andreas Klaer,PNN,Tsp

CDU Potsdam vor Veränderung: Niekisch zum Rücktritt aufgefordert Cornelius: „Weg für einen Neuanfang frei machen“

In der Potsdamer CDU sorgt ein bislang geheim gehaltener Brief an Wieland Niekisch für Aufregung: Darin hat der angesehene Stadtverordnete Wolfgang Cornelius den Kreisvorsitzenden Niekisch direkt zum Rücktritt aufgefordert sowie seinen eigenen Rücktritt aus dem Kreisvorstand bekannt gegeben. Cornelius, bisher Schatzmeister der Potsdamer CDU, galt in der gespaltenen Parteibasis als niekisch-freundlich, die Rücktrittsforderung wird daher als besonderer Schlag gewertet.

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In der Potsdamer CDU sorgt ein bislang geheim gehaltener Brief an Wieland Niekisch für Aufregung: Darin hat der angesehene Stadtverordnete Wolfgang Cornelius den Kreisvorsitzenden Niekisch direkt zum Rücktritt aufgefordert sowie seinen eigenen Rücktritt aus dem Kreisvorstand bekannt gegeben. Cornelius, bisher Schatzmeister der Potsdamer CDU, galt in der gespaltenen Parteibasis als niekisch-freundlich, die Rücktrittsforderung wird daher als besonderer Schlag gewertet. Pikant auch, dass der Brief auf der Kreisvorstandssitzung am Montagabend nicht wie von Cornelius erbeten vollständig verlesen worden ist. Die eigentlichen Gründe des Rücktritts blieben daher ungenannt, hieß es gestern.

Es sind die ersten offenen Rücktrittsforderungen nach der Marquardter Kita-Affäre sowie dem bekannt gewordenen Beratervertrag Niekischs mit einem privaten Schulträger, für den sich der Landtagsabgeordnete und Vize der Landtagsfraktion immer wieder vehement eingesetzt hatte. Cornelius zieht nun seine eigene Bilanz: „Nach meiner Einschätzung sollten Sie durch einen Rücktritt den Weg für einen Neuanfang in der Potsdamer CDU frei machen, leider sehe ich keine Chance für einen erfolgreichen Wahlkampf“, erklärte der Stadtverordnete in dem Brief an Niekisch. Cornelius schreibt von einem „negativen Bild der Potsdamer CDU“ in der Öffentlichkeit, das mit dem Namen Niekisch in Verbindung gebracht werde. Die Querelen um seine Person hätten der Partei geschadet. Offizielle Sprachregelung zum Cornelius-Rücktritt ist jedoch ein anderer: Cornelius hätte aufgrund von Arbeitsüberlastung das Amt des Schatzmeisters abgegeben. Gestern reagierte Niekisch mit einem Verweis auf das Votum des Kreisvorstandes auf die gestern durchgesickerte Rücktrittsforderung. Mit großer Mehrheit ist Niekisch am 10. März nach der Vertrauensfrage im Amt bestätigt worden. Zudem wurde einstimmig beschlossen, dass die CDU mit dem bis 2009 gewählten Kreisvorsitzenden Niekisch an der Spitze in den Wahlkampf ziehen werde. Niekisch hatte die Wahl zum Kreisvorsitzenden im Vorjahr mit einer einzigen Stimme Vorsprung gegen den damaligen Vorsitzenden der Stadtfraktion Steeven Bretz gewonnen – Bretz trat später zurück und wird bei der Kommunalwahl im September nicht mehr antreten. jab

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