Landeshauptstadt: Niemeyer für 30 Millionen Euro Noch kein grünes Licht für Interims-Sanierung
Die Stadt Potsdam will das Niemeyer-Bad für rund 30 Millionen Euro bauen. Dabei soll die derzeitige Schwimmhalle Am Brauhausberg in den Neubau integriert werden – allerdings aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem neuen Dach.
Stand:
Die Stadt Potsdam will das Niemeyer-Bad für rund 30 Millionen Euro bauen. Dabei soll die derzeitige Schwimmhalle Am Brauhausberg in den Neubau integriert werden – allerdings aller Wahrscheinlichkeit nach mit einem neuen Dach. Wie viel dieses kosten würde, ist derzeit noch unklar. Wie Stadtwerke-Geschäftsführer Peter Paffhausen gestern auf PNN-Anfrage sagte, sei eine bisherige Erkenntnis aus den Überprüfungen der in ihrer Standfestigkeit unsicheren und deshalb geschlossenen Brauhausberg-Halle, dass „das Dach wahrscheinlich nicht zu retten ist“. Das Schwimmbecken dagegen sei in einem annehmbaren Zustand. Paffhausen betonte jedoch, dies sei noch kein endgültiges Ergebnis der Untersuchungen. Erst wenn dieses vorliege sei klar, welchen Vorschlag die Stadt Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns (CDU) für eine erneute Prüfung der Förderfähigkeit des Bad-Neubaus machen wird. Einreichen wollen Stadt und der Bauherr Stadtwerke die Unterlagen spätestens Ende April.
Unterdessen konnte gestern noch kein grünes Licht für die Übergangs-Sanierung der Brauhausberg-Halle gegeben werden, mit der spätestens am 15. Mai der Schwimmbetrieb wieder aufgenommen werden soll (PNN berichteten). Der zu prüfende Stahl-Dachträger wurde gestern entfernt und liege bei der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) in Cottbus, doch das Material sei noch nicht untersucht, so Paffhausen. Erst wenn sich herausstellt, dass die Dachträger in ausreichendem Zustand sind, kann mit den provisorischen Sicherungsarbeiten begonnen werden.
Gestern Mittag stand der Betreiber der Sauna in der Brauhausberg-Halle, Frank Bohn, erneut vor verschlossenen Türen – obwohl er am Mittwoch einen Rechtsstreit gegen die Stadtwerke für sich entschieden hatte. Das Landgericht Potsdam urteilte, dass die Stadtwerke sein Geschäft juristisch gesehen nicht hätten schließen dürfen. Noch am Mittwochabend erteilte die städtische Bauaufsicht jedoch eine so genannte Nutzungsuntersagung, durch die Bohn weiterhin seine Sauna in der nicht standsicheren Halle nicht betreten oder betreiben darf. Will Bohn nun wie angekündigt gerichtlich gegen diese Nutzungsuntersagung vorgehen, hat er es dabei aber nicht mehr mit den Stadtwerken zu tun, sondern mit der städtischen Bauordnungsbehörde.
Die Stadtwerke allerdings sind weiter sein Vermieter – und könnten dies auch beim Bau des Niemeyer-Bads sein. Bohn könne mit seiner Sauna in der Halle bleiben, kündigte Stadtwerke-Chef Paffhausen gestern an. Allerdings hätte er dort durch die geplante Saunalandschaft eine wohl übermächtigte Konkurrenz. Bohn reagierte gestern auf diesen Vorschlag gelassen: „Eine Parallelsauna an einem Standort bekommt Paffhausen nicht gefördert.“ Die Kommunalaufsicht werde nicht zulassen, dass ein kommunales Unternehmen einen Mittelständler in die Knie zwingen will, meint der Saunabetreiber. Bohn verlangt für einen Ausstieg aus seinem Vertrag eine Abfindung sowie einen Ausbau der Sauna an der Stern-Schwimmhalle. Die geforderte Gesamtsumme, basierend auf einem Gutachten, soll nach PNN-Informationen an die Millionen-Grenze gehen.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: