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Landeshauptstadt: Niemeyerbad am Volkspark?

João Niemeyer: Moritz Kock ist gut in Brasilien angekommen und hat Pläne mit

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Die Stadt plant offenbar den Bau des Niemeyer-Bades im Volkspark: Nur einen Tag nach der öffentlichen Präsentation der Pläne für einen Schwimmbadneubau in der Landeshauptstadt ist der Potsdamer Architekt Moritz Kock am Donnerstag im Büro des Pritzker-Preisträgers Oscar Niemeyer in Brasilien eingetroffen, um über die Pläne zu sprechen. Kock war maßgeblich an den Planungen des von Niemeyer entworfenen Freizeitbades in Kuppelarchitektur am Brauhausberg beteiligt, das damals aus Kostengründen nicht realisiert werden konnte. Es sollte 33 Millionen Euro kosten. Für den Neubau eines Schwimmbades rechnet Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), der die Pläne am Mittwochabend veröffentlicht hat, nun mit bis zu 24 Millionen Euro. Als potenzielle Standorte gelten ein Areal neben der Biosphäre im Volkspark sowie eine Brache nahe dem Hauptbahnhof.

João Niemeyer, Sprecher des 101-jährigen Architekten Oscar Niemeyer, bestätigte am Donnerstag gegenüber den PNN, dass Moritz Kock gut angekommen sei und Pläne dabei habe. Er erklärte, darüber erst einmal in Ruhe sprechen zu wollen. Das Büro Niemeyers liegt an der Copa Cabana in Rio de Janeiro. Selbst Stadtwerkechef Peter Paffhausen hat Niemeyer bei den Planungen zum Badbau am Brauhausberg mehrfach besucht. Aus dem Büro von Kock hieß es, der Potsdamer Architekt sei bis Dienstag auf Dienstreise. Kock selbst war gestern nicht zu erreichen.

Noch am Mittwochabend hatte Jakobs bei der Präsentation der Badpläne erklärt: „Wenn Sie jetzt den Niemeyer erwarten, muss ich sie enttäuschen“. Stadtwerke-Geschäftsführer Paffhausen sieht dagegen weiter einen Entwurf aus der Feder des Brasilianers als realisierbar an. Aus den Stadtwerken hieß es zuletzt, die Kosten für eine herausragende Architektur à la Niemeyer würden etwa vier Millionen Euro teurer sein als ein Standardbad im Schuhkartonformat.

Genau diese Mehrkosten hatten im Jahr 2007 dazu geführt, dass eine erhoffte 24-Millionen-Euro-Förderung für das Vorhaben versagt geblieben ist. In einer Stellungnahme des Finanzministeriums zum damaligen städtischen Fördermittelantrag ist die teure Architektur erstmalig erwähnt worden. Das neue Schwimmbad für Potsdam muss nun ohne Fördermittel gebaut werden. Wie ein Mitarbeiter der Stadtwerke erklärte, seien die Fördermöglichkeiten geprüft worden – es gebe keine. Die Stadtwerke hatten seinerzeit in die Planungen des Niemeyer-Bades und die Bauvorbereitung am Brauhausberg vier Millionen Euro investiert. Die Pläne, so sagte Paffhausen, würden der Stadt gehören. Er will nun die Niemeyer- Variante neben die anderen beiden Neubauvarianten stellen – zum Vergleich, wie er betont.Jan Brunzlow(mit just)

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