Landeshauptstadt: Nigerianer mit Axt bedroht Betrunkener fühlte sich beim Fernsehen gestört
Am Schlaatz / Drewitz - Zwei offenbar rechtsextrem und rassistisch motivierte Vorfälle sind der Polizei am vergangenen Wochenende angezeigt worden.Im Wohngebiet am Schlaatz bedrohte ein betrunkener Mann eine Gruppe von Nigerianern mit einer Axt und beleidigte sie.
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Am Schlaatz / Drewitz - Zwei offenbar rechtsextrem und rassistisch motivierte Vorfälle sind der Polizei am vergangenen Wochenende angezeigt worden.
Im Wohngebiet am Schlaatz bedrohte ein betrunkener Mann eine Gruppe von Nigerianern mit einer Axt und beleidigte sie. Die in Potsdam lebenden Nigerianer – ein Mann, drei Frauen und mehrere Kinder – seien am Sonntagnachmittag zunächst in der Straße Weidenhof von einem Balkon aus beschimpft worden, als sie von einem Besuch in der Kirche zurückkamen, teilte die Polizei gestern mit. Dann sei der offensichtlich Betrunkene mit einer Axt in der Hand heruntergekommen und habe die Gruppe bedroht. Bei der sich anschließenden Diskussion habe der Tatverdächtige die Axt weggeworfen. Er sei dann in eine Gaststätte gegangen. Dort nahmen Polizisten den Mann fest. Er ist der Polizei bereits aus Ermittlungen wegen Körperverletzungen, Sachbeschädigungen und Verkehrsdelikten bekannt. Das Atemalkoholtestgerät zeigte 1,19 Promille bei dem 38-Jährigen an. In der Vernehmung gab er als Motiv an, dass ihn die lauten Gespräche der afrikanischen Gruppe beim Fernsehen gestört hätten. Angesichts der Kinder und Frauen habe er die Axt aber sofort beiseite geworfen. Polizisten fanden die Axt in einem Gebüsch.
Seit Sonnabendnachmittag ermittelt die Polizei außerdem gegen zwei 21 und 22 alte Männer aus Potsdam wegen des Verdachts der Körperverletzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Die beiden sollen in einer Straßenbahn der Linie 92 Fahrgäste angepöbelt und dabei den Hitlergruß gezeigt sowie „Sieg Heil“ gerufen haben, wie die Polizei mitteilte. An der Haltestelle Hans-Albers-Straße in Drewitz sollen sie sich anschließend mit bislang unbekannten Personen geprügelt haben. Dabei erlitten sie leichte Verletzungen. Die jungen Männer seien in Polizeigewahrsam genommen worden, sagte ein Polizeisprecher. Sie seien stark angetrunken gewesen – die Alkoholtests hätten Werte von 2,55 und 2,19 Promille ergeben. Beim Warten auf den Polizeitransporter hätten sie Widerstand geleistet und erneut den Hitlergruß gezeigt.
Nach bisherigen Erkenntnissen war es in der Bahn zu einem Streit gekommen, weil die Männer dort geraucht hatten. Als Mitfahrende auf das Rauchverbot hinwiesen, sollen die Angesprochenen mit Schlägen gedroht haben. Die Beschuldigten gaben an, sie könnten sich nicht an das Geschehen erinnern. SCH/ddp
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