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Landeshauptstadt: Nikolaikirche feiert Glockenankunft

Volksfest am 20. März / Finanzierung gesichert / Geläut wird Ostern geweiht

Von Peer Straube

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Innenstadt - Die Finanzierungslücke bei der Sanierung der Nikolaikirche ist geschlossen. Gemeinsam mit Kirchenkreis und -gemeinde sowie der Hilfe von Stadt und Land sei es gelungen, die durch unerwartete Schwierigkeiten beim Bau entstandene Unterdeckung von 395 000 Euro zu schließen, sagte Gemeindekirchenratschef Joachim Uhlig gestern vor Journalisten. 80 000 Euro bringe der Kirchenkreis auf, 145 000 Euro die Gemeinde. Für den Rest bekomme man eine Landesförderung. Wie berichtet, hatte es bei der Sanierung von Dach und Tambour Überraschungen gegeben, die die Arbeiten verteuert hatten. So mussten die Treppen am Fuße der Säulen größtenteils neu aufgemauert werden, weil sie durch Verwitterung stärker zerstört waren als erwartet. Insgesamt schlägt die Sanierung der Nikolaikirchen-Hülle mit 6,5 Millionen Euro zu Buche.

Die Weihe der neuen Glocken am Ostersonntag muss die Gemeinde noch unter Baugerüsten feiern. Der strenge Winter hat die Sanierungsarbeiten an der Kirche noch einmal verzögert. Uhlig rechnet damit, dass die Gerüste erst Ende Juni vollständig abgebaut sind. Als Grund nannte er den speziellen, in drei Schichten nötigen Farbanstrich der Fassade. Um ihn aufzubringen, müssten über einen längeren Zeitraum Temperaturen von mindestens zehn Grad Celsius herrschen, „auch nachts“, sagte Uhlig. Die Farbe mit leichten Stichen ins Grün- und Rötliche ist jetzt schon am Portikus zu sehen und entspricht weitgehend dem historischen Original. Gemischt wurde sie in der Schweiz, 2,2 Tonnen insgesamt, damit sie auch sicher reicht. Wenn auch der Sockel im Herbst seinen Anstrich bekommen hat, sind die Arbeiten mit neunmonatigem Verzug beendet.

Am Samstag, dem 20. März, will die Gemeinde die Ankunft der vier neuen Kirchenglocken mit einem großen Volksfest auf dem Alten Markt feiern. Die Bronzeglocken wurden in der Eifeler Glockengießerei C. Mark- Maas gefertigt und sollen vor dem Fest in einem Umzug durch die Stadt rollen. Start ist um 13 Uhr in der Lotte-Pulewka-Straße, dann geht es über die Lange Brücke und die Innenstadt zum Alten Markt. Dort werden die Glocken um 14 Uhr angehoben und kurz angeschlagen, dann – um 14.10 Uhr – gibt es ein vielleicht einmaliges Ereignis: Alle Kirchengeläute der Stadt sollen zur Begrüßung der Nikolaiglocken gleichzeitig erklingen. Eingebaut wird das neue Geläut aber erst eine Woche später, voraussichtlich am 24. März. Einer der vier Türme, der im Nordosten, bleibt glockenfrei, weil dort der Aufgang zur Aussichtsplattform ist. Dafür soll der Südwestturm künftig zwei Glocken aufnehmen.

Pfarrerin Susanne Weichenhan freut sich schon auf die Glockenweihe zu Ostern. So eine Gelegenheit biete sich nur einmal im Leben. „Denn die läuten jetzt 500 Jahre.“ Peer Straube

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