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Von Undine Zimmer: Nikolaus’ Handel mit den Seeräubern

Zum 6. Dezember hatten sich die Nikolaikirche und die Kita Zauberwald etwas Besonderes für ihre Kleinen ausgedacht

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Um die 200 Vier- bis Sechsjährige wuselten am gestrigen Nikolausmorgen unter der Kuppel der Nikolaikirche, wedelten mit bunten Kreppbändern und warteten gespannt auf den Nikolaus. Gemeindepädagogin und Katechetin Renate Schmidt-Reichstein erinnerte die Kinder daran, warum man am Nikolaus beschenkt wird. Das Beste, das man an diesem Tag machen könne, sei wieder jemanden zu beschenken.

Diese Lektion hatten die Kinder der Kita Zauberwald an diesem Morgen schon gelernt. Noch bevor in der Nikolaikirche alle zur Ruhe gekommen waren, hatte die Gruppe aus der Kita Zauberwald bereits einen Besuch in der Suppenküche gemacht. Stellvertretend für die 13 Gruppen der Kita , die wie die Suppenküche ebenfalls eine Einrichtung der Volkssolidarität ist, haben die Kinder dem ehrenamtlichen Mitarbeiter der Suppenküche, Bernd Maaß, stellvertretend 13 Päckchen und ein Kuvert mit 400 Euro überreicht. Das Geld ist der Erlös eines Kuchenbasars. „Damit wird die Ausstattung der Suppenküche verbessert“, so Bernd Maaß.

Zusammen mit den Eltern hat jede Gruppe der Kita Zauberwald eines der 13 Pakete gepackt. Auf dem Geschenk ist das Alter des Empfängers vermerkt und ob es für einen Jungen oder ein Mädchen bestimmt ist. In jedem ist etwas zum Spielen, Kleidung und etwas Süßes verpackt. Diese Pakete werden bereits seit fünf Jahren zum Nikolaus von der Kita in die Suppenküche gebracht. An die Bedürftigen werden die Pakete aber erst zur Bescherung in der Suppenküche an Heiligabend verteilt. Neu ist dieses Jahr, dass die Kinder mitgekommen sind, um die Gaben selbst zu überreichen. Ob sie aufgeregt waren? „Die Kinder haben sogar angefangen, Weihnachtslieder mit den Bedürftigen zu singen. Das war gar nicht geplant“, erzählen die beiden begleitenden Erzieherinnen. Die Besungenen haben sich über den Besuch gefreut und die kleinen Nikoläuse aus voller Kehle unterstützt.

In der Nikolaikirche machten es sich derweil die kleinen Gäste auf den dunklen Holzbänken bequem. Nachdem alle Anwesenden von der Kanzel aus begrüßt worden waren, wartete die Gruppe des St.-Nikolai-Kindergartens im hinteren Kirchenschiff auf den Beginn ihres Theaterstücks. Zusammen mit Renate Schmidt-Reichstein hatten sie eine Legende einstudiert, in der Nikolaus hungrige Kinder vor Seeräubern rettet, die das lebensnotwendige Getreide gestohlen haben. Endlich durften die kleinen Piraten nach vorne auf die Bühne stürmen und lauthals Gold einfordern. Sankt Nikolaus, ganz im roten Gewand und mit goldenem Stock, bot den goldenen Abendmahlskelch für das Getreide. Bewusst habe sie eine Legende ausgewählt, in der Nikolaus keine Wunder tut, sondern als ein guter Mensch handelt, so Schmidt- Reichstein.

Zum Abschluss überreichte sie jeder Kindergartengruppe einen Zweig, an dem kleine Stiefel aus Stoff hingen. Jedes Kind sollte später einen dieser leeren Stiefelchen bekommen, selber eine Kleinigkeit hineintun und ihn weiterverschenken. Renate Schmidt-Reichstein hofft, dass die Betreuer ihren Kindern diese Idee nochmals in Ruhe verständlich gemacht haben.

Sonst hätten sie auch ihre Vierjährigen Kollegen aus der Kita Zauberwald um Rat fragen können. Die wissen jetzt, wie man Geschenke übergibt.

, ine Zimmer

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