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Landeshauptstadt: Nix Potsdam, (fast) nix

Seit der Jackson-Feier in Berlin gibt es keine Meldungen mehr, dass „Jacko“ in die Stadt ziehen will

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Seit der Jackson-Feier in Berlin gibt es keine Meldungen mehr, dass „Jacko“ in die Stadt ziehen will Wenigstens einem Fan hat die Party gefallen, die Jackson-Clan-Papa Joseph kurz vor seinem 76. Geburtstag im Berliner „Estrel“-Hotel am Freitag gegeben hat. Die Potsdamer Schülerin Liv war da und schreibt in einem Internet-Fan-Forum für Michael Jackson-Fans: „Die Party war ganz gut.“ Euphorie klingt anders. Denn eigentlich sollte es das Mega-Event werden. In den Tagen vor dem Abend überschlugen sich die Meldungen über die angeblichen Stargäste, die kommen sollten: Liz Taylor, Mike Tyson, La Toya Jackson, Janet Jackson und natürlich Michael höchstpersönlich. Dazu gesellte sich die Nachricht, dass Michael angeblich nach Potsdam oder Berlin ziehen wolle, ja selbst seine Neverland-Ranch eventuell neu in der Brandenburger Region aufgebaut werden solle. Bei der Feier in Berlin kein Wort mehr davon, auch die Meldungen über den angeblichen Umzug sind seit dem Fest im „Estrel“ versiegt. Dafür dürfen am Freitag Fans wie die 14-jährige Liv von einem Zaun aus zuschauen, wie die verbliebenen Promi-Gäste á la Axel Schulz oder Bernhard Brink an feierlich gedeckten Tischen sitzen und Champagner trinken – im Fanbereich gibt es dagegen nur alkoholfreie Getränke. Zwischendurch kommen Show-Doubles von Legenden wie Tina Turner, Rod Stewart oder Whitney Houston auf die Bühne und singen dort jeweils vier bis fünf Songs. Der Michael Jackson Fanclub „Jam“, der im Vorfeld der Feier Tickets für den Abend an die Fans vermittelte, ist noch immer wütend: „Es wurden Mitteilungen über die Party an uns und an die Presse gegeben, die nicht gestimmt haben und sich als PR-Gag enttarnt haben – alles nur für eine Person: Joseph Jackson!“ Es sei furchtbar und unter aller Würde, was mit den Fans bei der Party gemacht worden sei – besonders für den Eintritt von 20 Euro pro Person. Ein möglicher Grund für den Aufruhr könnte laut „Jam“ das Ende August erscheinende Michael Jackson-Best-Of-Album „The Essential“ sein. So bleibt die „Fete“ eine abwartende Angelegenheit für Leute, die wissen wollen, ob es die Jacksons noch nach Potsdam verschlägt und was nun eigentlich mit Michael ist. „Er hatte versucht anzurufen, aber die Verbindung war zu schlecht“, glaubt Liv aus Potsdam. Eine andere Internet-Forenbenutzerin, die bei den knarzenden Live-Schaltungsversuchen zu Joseph Jacksons Ehefrau Katherine besser aufgepasst hat, belehrt sie: „Michael hat nicht versucht anzurufen.“ So dürfen die Zuschauer weiter warten, ein Michael-Double ertragen: Auf der Bühne sagt der Jacko-Ersatz zu Joseph Jackson: „Der nächste Song ist für dich, mein lieber Vater: You“re not alone.“ Am Ende kommt das Wörtchen Potsdam wenigsten noch einmal vor. Papa Jackson flaniert ein letztes Mal am Absperrgitter entlang und nimmt Autogrammhefte der Fans entgegen. Eins ist schon aufgeklappt, auf der zu signierenden Seite steht der Satz „Ich will in Potsdam leben“ in englischer Sprache. Joseph Jackson unterschreibt, ungerührt. Ob er nun hierher zieht? Abwarten. H. Kramer

H. Kramer

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