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Landeshauptstadt: Nobelkita ab August in Villa Ritz

Betreibergesellschaft wartet auf Baugenehmigung für Sanierung und will „mittelfristig“ Gebäude kaufen

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Berliner Vorstadt - Der Nobel-Kindergarten in der Villa Ritz nimmt konkretere Formen an: Der Erbaupachtvertrag zwischen dem Eigentümer Pro Potsdam und der „Villa Ritz GmbH“ sei „so gut wie in Sack und Tüten“, sagte der Geschäftsführer des Wohnungsunternehmens Pro Potsdam (ehemals Gewoba), Jörn-Michael Westphal den PNN. Nachdem die Denkmalbehörde ihr Einverständnis zu einem zweiten Treppenhaus in dem denkmalgeschütztem Bau an der Berliner Straße gegeben hat, fehlten „nur noch die Details“, so Westphal. Das zweite Treppenhaus ist notwendig, weil das Brandschutzgesetz für öffentliche Gebäude einen zweiten Fluchtweg verlangt.

Die Villa Ritz stand seit längerer Zeit leer. Die fünf Gesellschafter der „Villa Ritz GmbH“ überlegen jedoch, das Haus im frühklassizistischen Stil, das nach den Plänen von Michael Philipp Daniel Boumann entstand, „mittelfristig“ zu kaufen, sagte Stephan Knabe, einer der Firmeninhaber der PNN. Die „Villa Ritz GmbH“ war eigens als Betreiber für die Kindertagesstätte gegründet worden. Momentan wartet die Kindergarten-Gesellschaft noch auf die Baugenehmigungen für Sanierung und Umbauten, informiert Knabe. So soll neben dem zweiten Treppenhaus auch eine Sauna in den Keller gebaut werden. Auf den ursprünglich geplanten Swimmingpool wollen die Gesellschafter mittlerweile verzichten, die brandenburgische Bäderordnung habe zu viele Auflagen.

Im August soll dann bereits der Betrieb der Kindertagesstätte beginnen. 20 Eltern hätten schon Interesse angemeldet, so Knabe. Darunter viele Bänker und Diplomaten aus Potsdam und Berlin. Drei Sprachen sollen die Kinder in der neuen Kita lernen: deutsch und englich sowie chinesisch oder spanisch. Zudem wollen die Betreiber einen Shuttle-Service anbieten, der die Kinder von zu Hause abholt und wieder heim bringt. Insgesamt sollen später 50 Kinder die Tagesstätte besuchen können. Zwar würden Aufnahmegespräche geführt, ein Auswahlverfahren werde es aber nicht geben: „Wir wollen keine Elite schaffen“, betont Knabe. Subventionierte Kitaplätze werde es allerdings nicht geben, weil die Stadt den Kindergarten nicht fördere.

Vom Land erhält die Kita eine Kostenförderung für das pädagogische Personal – bei üblichem Betreuerschlüssel 84 Prozent. Da in der Villa Ritz sich zwei Erzieher um zehn Kinder kümmern sollen, reiche der Zuschuss nur für ein Viertel der Personalkosten. Die Preise für die Kindergartenplätze werden sich deshalb im „oberen Niveau“ bewegen. Genaueres könne Knabe noch nicht sagen, da sie sich auch nach den Sanierungskosten richten. N ach Knabes Schätzungen werden diese zwischen 150 000 und 500 000 Euro liegen.

Insgesamt hat Pro Potsdam in der brandenburgischen Landeshauptstadt zehn Gebäude samt Grundstücke als Erbbau verpachtet. Vor allem mit Vereinen würden entsprechende Verträge geschlossen, da die Banken diesen meist keine hohen Kredite einräumen, die zur Finanzierung der Häuser notwendig wären. Das Geschäft mit der Erbaupacht sei Abwägungssache, meint Westphal: Pro Potsdam erhalte so für 50 oder 100 Jahre einen monatlichen Pachtzins kann danach wieder über das Gebäude und Grundstück verfügen. Für die Sanierung von Plattenbauwohnungen wäre laut Westphal der direkte Verkauf allerdings günstiger. Doch Käufer gebe es nicht „wie Sand am Meer“.

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