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Landeshauptstadt: Noch 2006 Baustart für neue Feuerwache

Fertigstellung im vierten Quartal 2008 / Neues Feuerlöschboot vorgeführt: Mit 80 km/h übers Wasser

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Die Potsdamer Feuerwehr verbessert ihre Ausstattung zusehends: Konnte sie bereits gestern ihr neues Feuerlöschboot der Öffentlichkeit präsentieren, wird sie spätestens im vierten Quartal 2008 ihre neue Feuerwache in der Holzmarktstraße beziehen. Darüber informierten gestern die Ordnungsbeigeordnete Elona Müller und Brandoberamtsrat Dirk Häusler während der Vorführung des mit zwei 90-PS-Tohatsu-Außenbordmotoren ausgestatteten Multi-Funktionsbootes im Hafenbecken neben dem Hotel Mercure. „Wir warten auf die Baugenehmigung“, so die Ordnungsbeigeordnete. Sie werde voraussichtlich in wenigen Wochen erteilt, so dass „der erste Spatenstich für die neue Feuerwache noch im Herbst diesen Jahres erfolgen kann“.

Für den Kauf des Doppelrumpfbootes zum Gesamtpreis von 69 700 Euro – 52 800 für das Boot und 16 900 Euro für die beiden Motoren – gab es nach Auskunft von Häusler einen realen Anlass: Vor zwei Jahren trieb ein brennendes Boot auf den Yachthafen Buchardi unweit der Zeppelinstraße zu. Nur mit Mühe konnte das brennende Boot von den Feuerwehrmännern vom Steg aus von den anderen Booten der Marina ferngehalten und vorbeigeleitet werden. Das Fehlen eines echtes Feuerlöschbootes, eines, das Flusswasser ansaugen und auf den Brandherd richten kann, machte sich schmerzlich bemerkbar. Das alte DDR-Grenzboot, das die Feuerwehr besaß, konnte das nicht. „Es war nie ein Feuerlöschboot“, sagt Häusler. Nun hat es die Feuerwehr kostenlos an einen Verein in Lehnin abgegeben, der Jugendliche betreut.

Ein weiterer Anlass für den Kauf des neuen Bootes war laut Häusler eine Übung vor zwei Jahren auf dem Jungfernsee vor der Bertinistraße. Die Feuerwehr stellte fest, dass es mit den normalen Schlauchbooten nicht möglich ist, eine Ölsperre auf der Wasseroberfläche zu legen. Der Grund: Die Motoren sind zu schwach. Die Schlauchboote der Freiwilligen Feuerwehr besitzen Motoren mit 30 PS, die der Berufsfeuerwehr haben 90 PS. Die gestern vorgestellte Neuanschaffung wird von zusammen 180 Pferdestärken angetrieben. Wie Feuerwehrtechniker Dieter Ponke, der früher selbst zur See fuhr, mit Leichtigkeit demonstrierte, kann das neue Boot mit bis zu 80 Kilometern pro Stunde über das Wasser rasen. Bei Vollgas beträgt der Spritverbrauch 15 Liter pro Stunde – je Motor. Elona Müller berichtet, dass die schwimmende Feuerwehr dem 150-PS-Boot der Wasserwacht – mit der die Feuerwehr bei der Lebensrettung eng zusammenarbeitet - bei einem Test glatt davon gefahren ist.

Ausgestattet ist das Superschlauchboot mit einem Signalhorn – einer „Quäke“ – und Blaulicht. Im Ernstfall ausgerüstet mit einer festmontierten Tragkraftwasserspritze kann es Brände auf und am Wasser bekämpfen. Das Löschwasser wird durch einen drei Meter langen Saugschlauch angepumpt. An brennende Boot kann sich das Feuerlöschboot annähern – etwa um Schleppleinen anzubringen – in dem es mit einer Spritzendüse einen schützenden Wasserschleier produziert. Weiterhin ist es mit dem 1,6 Tonnen-Boot möglich, brennende Schiffe zu evakuieren, da es bis zu 20 Personen aufnehmen kann. Stationiert wird das Boot bis zur Fertigstellung der neuen Feuerwache, wo es einen eigenen Steg erhält, beim Wasserstraßenschifffahrtsamt in der Türkstraße.

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