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Landeshauptstadt: Noch 2012 Entscheidung über Synagoge

Staatssekretär Gorholt: „Heiße Phase“ im Vermittlungsprozess zwischen jüdischen Gemeinden

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Innenstadt - Noch 2012 fällt eine Entscheidung zum Bau einer neuen Synagoge in Potsdam. Die Gespräche der beiden großen jüdischen Gemeinden in der Landeshauptstadt gehen „in die heiße Phase“, erklärte Kulturstaatssekretär Martin Gorholt (SPD) am Freitag den PNN.

Am 21. November treffen sich die Jüdische Gemeinde Potsdam und die Synagogengemeinde erneut bei Gorholt zum Gespräch. Wie dieses ausgehen wird, wisse er nicht: „Das Ende ist offen.“ Viel sei bereits erreicht worden, ein paar Dinge müssten noch geklärt werden. Ende November oder Anfang Dezember werde es Gorholt zufolge eine öffentliche Erklärung zum Ausgang des Mediationsverfahrens zwischen den Gemeinden geben. Offenbar drängt der Staatssekretär nun zu einer grundsätzlichen Entscheidung darüber, ob sich die beiden Gemeinden über eine gemeinsame Synagoge einigen können. „Wir werden sehen, ob es zu einer Einigung kommt“, sagte Gorholt.

Ud Joffe, Vorsitzender der Synagogengemeinde, bestätigte, dass es am 21. November bei einer „großen Runde“ zu „einer Weichenstellung für die Zukunft“ kommen werde. Joffe: „Alle Beteiligten wollen in diesem Jahr eine Entscheidung fällen.“ Mehrere Lösungen seien in der Diskussion, viele Details für eine künftige, gemeinsame Synagoge auf dem Grundstück Schloßstraße 1 zu klären. „Es wird heftig und fleißig gearbeitet“, sagte Joffe.

Die beiden jüdischen Gemeinden befinden sich seit fast zwei Jahren in einem von Gorholt geleiteten Vermittlungsprozess. Im Streit um den aus einem Wettbewerb als Sieger hervorgegangenen Synagogenentwurf des Architekten Jost Haberland hatte sich eine Gruppe von jüdischen Gläubigen von der Jüdischen Gemeinde abgespalten und die Synagogengemeinde gegründet. Der Haberland-Entwurf gilt seinen Kritikern als wenig attraktiv. Als Synagoge sei er kaum erkennbar. Juden und Nichtjuden gründeten daher einen Förderverein für eine würdige Synagoge in Potsdam. Dessen Vorsitzender Ulrich Zimmermann schlägt vor, die Synagoge attraktiver zu gestalten, indem die Gemeinderäume der Jüdischen Gemeinde im wiederzuerrichtenden Hotel „Zum Einsiedler“ untergebracht werden. Zwischen Synagoge und Einsiedler könne es Übergänge geben. Michael Tkach, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde, schloss am Freitag gegenüber den PNN die Einsiedler-Lösung aus: „Es wird keine Lösung geben auf Basis des Einsiedlers.“ Joffe formulierte so: „Mein Ziel ist eine schöne Synagoge in Potsdam, die in ihrer Bedeutung als Landessynagoge wahrgenommen wird.“ Zudem solle es eine Synagoge „für Juden, aber auch für Nichtjuden sein“.

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