Sport: Noch einen draufgelegt
Kathrin Boron denkt noch nicht ans Ende ihrer Ruder-Karriere – Weltcup letzter Test vor der WM
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Kathrin Boron denkt noch nicht ans Ende ihrer Ruder-Karriere – Weltcup letzter Test vor der WM „Ich denke erst einmal bis zur WM, und dann sehe ich weiter“, sagt Kathrin Boron. Trotzdem macht die viermalige Ruder-Olympiasiegerin kein Geheimnis darum, dass sie sich durchaus Gedanken über den Fortgang ihrer Karriere macht. „Solange die Leistung stimmt, gibt es für mich keinen Grund aufzuhören“, meint die weltweit erfolgreichste Ruderin. „Und zurzeit stimmt die Leistung.“ Eigentlich hatte die mittlerweile 35-jährige Potsdamerin nach den Olympischen Spielen in Athen ihren Rücktritt vom Leistungssport angekündigt, ihn später jedoch auf das Saisonende 2005 verschoben. Es läuft also, und ihre Leistung will die achtmalige Weltmeisterin am Wochenende abermals unter Beweis stellen. Beim Weltcup-Finale im schweizerischen Luzern geht Kathrin Boron wie schon beim Weltcup in Eton Ende Mai diesmal auf dem Rotsee im Einer an den Start. Das Ziel ist klar umrissen: Im Rennen gegen die favorisierte Sidney-Olympiasiegerin Jekaterina Karsten will sie der Konkurrentin so dicht wie möglich auf den Fersen bleiben. „Jekaterina ist derzeit einfach überragend“, weiß Boron. „Wenn es in Luzern allerdings gut läuft, werde ich auch bei der WM Ende August in Japan im Einer an den Start gehen.“ Die WM fest vor Augen hat indes nicht nur das Aushängeschild der Potsdamer Rudergesellschaft. Von der PRG hat Bundestrainerin Jutta Lau mehrere Athletinnen in den Booten für Luzern platziert. Im Doppelzweier – er wird von Peggy Waleska aus Dresden und der Berlinerin Magdalena Schmude besetzt – sind die Damen vom Seekrug diesmal zwar nicht vertreten, dafür soll aber im Doppelvierer angegriffen werden. „Nach dem Weltcup in München habe ich das Mittelschiff ausgetauscht und verstärkt“, so Jutta Lau. Am Schlag wird mit Stefanie Schiller eine zwar noch relativ unerfahrene Schlagfrau Platz nehmen, die nach Meinung der Trainerin jedoch jede Menge Potenzen hat. Sie wird zum zweiten Mal eine große internationale Bewährungsprobe bestehen müssen. Auch für Josephine Wartenberg kommt es erneut darauf an, ihre Leistung unter Beweis zu stellen und zu beweisen, dass sie bereits fit für den A-Bereich ist. Vor ihr wird Christiane Huth die Sculls in die Hände nehmen. „Sie ist endlich fest in der Mannschaft drin“, sagt Jutta Lau, die sich sicher ist, nicht enttäuscht zu werden. „Christiane will zeigen, dass sie voll dazu gehört.“ Einzig die Position zwei wird nicht von einer Potsdamerin besetzt: Hier schickt die Bundestrainerin die erfahrene Britta Oppelt aus Berlin ins Rennen. Im leichten Doppelzweier wird abermals Daniela Reimer rudern. Und dies mit klarer Vorgabe. „Für sie kann es nur darauf ankommen, sich eine stabile Position gegenüber den starken Teams aus China und Rumänien zu sichern“, so Jutta Lau. „Dass sie das kann, hat sie bereits mehrmals unter Beweis gestellt.“ Das Weltcup-Finale auf dem Luzerner Rotsee ist sowohl für die Potsdamer Damen als auch für Karsten Brodowski, der im Doppelvierer der Männer startet, die letzte große Bestandsaufnahme vor den Weltmeisterschaften. Und auch für die Bundestrainerin von größter Bedeutung. Denn: „Wir befinden uns derzeit in einer Umbruchsituation“, beschreibt sie die Veränderungen, die nahezu einem Generationswechsel gleichen. Die jungen Leute müssten im A-Bereich Fuß fassen. Jutta Lau: „Jetzt müssen sie sich nach oben dienen.“ Henner Mallwitz
Henner Mallwitz
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