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Von Thomas Gantz: Noch einmal auswärts gefordert

Der 1. VfL Potsdam tritt übermorgen letztmals als Handball-Regionalligist in Bad Doberan an

Stand:

Wer wie der Handball-Regionalligist 1. VfL Potsdam zwei Spieltage vor Saisonende als Spitzenreiter 16 Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger hat, könnte sich mit Blick auf das abschließende Auswärtsspiel der Saison eine Geste der Genügsamkeit leisten. Die Serie war lang. Sie hat allen Beteiligten Kraft abgefordert. Warum also muss nun am kommenden Samstag unbedingt auch noch beim Bad Doberaner SV gewonnen werden (19 Uhr, Stadthalle)?

Die Antwort fällt leicht: Das Selbstverständnis, mit dem sich der feststehende Meister und künftige Zweit-Bundesligist durch die Saison bewegte, lässt einen nachlässigen Auftritt beim Kooperationspartner des HC Empor Rostock eigentlich undenkbar erscheinen. Natürlich hat dies auch mit der sportlichen Qualität des Kontrahenten zu tun, der das Hinspiel im vergangenen Dezember lange spannend hielt und am Ende noch deutlich mit 23:31 verlor. Die Mecklenburger, von denen speziell Potsdams Trainer Peter Melzer viel hält, forderten den VfL damals mehr als etliche andere Teams der Regionalliga Nordost bei deren Visiten in Potsdam. Sie zögerten das Tempo heraus, hielten den Ball lange und warfen fast nur aus vielversprechenden Situationen auf das Tor. „Die verstehen eben ihr Handwerk, besitzen viel individuelle Klasse und Erfahrung und haben wesentlich mehr Spielzüge als andere Teams unserer Spielklasse auf Lager“, anerkennt Melzer.

Elf von 14 Heimspielen konnte der Bad Doberaner SV bislang gewinnen. Übermorgen erwartet der Verein noch einmal ein volles Haus in der 400 Zuschauer fassenden Stadthalle, an die die Potsdamer zwiespältige Erinnerungen haben. Sie rühren noch aus der in der vergangenen Saison vom VfL mit 24:23 gewonnenen Partie, nach der ein Teil des Publikums erhebliche Probleme hatte, mit der knappen Niederlage umzugehen. Dies ist nun anderthalb Jahre her und sollte beim neuerlichen Kräftemessen kein Thema mehr sein. Der Bad Doberaner SV verabschiedet im Rahmen der Partie seinen Trainer Stefan Kultermann, der in den vergangenen viereinhalb Jahren großen Anteil daran hatte, dass der Verein sein Niveau halten konnte.

Während gestern noch unklar war, ob Enrico Bolduan und Stephan Mellack für den VfL spielen können, werden können, fehlt dem Tabellen-Achten mit dem bundesligaerprobten Stefan Strack ein in Abwehr und Angriff gleichermaßen wichtiger Akteur aus Verletzungsgründen.

Thomas Gantz

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