Sport: Noch gut bedient
Babelsberg 03 spielte daheim gegen Neustrelitz nur 1:1
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Babelsberg 03 spielte daheim gegen Neustrelitz nur 1:1 Von Thomas Gantz Peter Ränke schien es geahnt zu haben. „Ich habe der Mannschaft zur Pause gesagt, dass sie auf keinen Fall die Kampfzone preisgeben soll und sie ausdrücklich vor den Kontern der Gäste gewarnt“, bemerkte der Trainer des SV Babelsberg 03 nach Spielschluss. Erhört wurde er nicht, denn am Ende der spannenden 90 Minuten gegen den Oberliga-Mitläufer TSG Neustrelitz stand ein Resultat, welches nach dem Verlauf der ersten Spielhälfte wohl kaum jemand unter den 1380 Besuchern vorhergesagt hätte. Mehr noch, der SVB war mit dem 1:1 letztlich gut bedient, mochte und konnte sich aber über die zwischenzeitlich zurückeroberte Tabellenführung nicht so recht freuen. Gründe für den Verlust zweier fest eingeplanter Punkte ließen sich am Sonnabend problemlos ausmachen. Vor der Pause hätten die Platzherren den guten Gesamteindruck unbedingt zu mehr als dem unspektakulär zustande gekommenen Kopfballtor von Enrico Röver (27.) nutzen müssen. Chancen dazu gab es im guten halben Dutzend. Gästetrainer Jürgen Decker, ob des unerwarteten Punktgewinnes hocherfreut, bekannte kurz vor Abfahrt des Mannschaftsbusses der Mecklenburger. „dass wir uns von einem 2:0 wohl nicht mehr erholt hätten.“ Da es nicht fallen wollte, ja SVB-Keeper Sebastian Rauch unmittelbar vor der Pause bei einer seiner drei Glanzparaden schon Kopf und Kragen riskieren musste, nahm die Partie letztlich den fast logischen Verlauf. Dabei war das Bemühen, die Partie rasch für sich zu entscheiden, augenscheinlich. Speziell die von hinten nachrückenden Andreas Lücke und Matthias Kindt wollten es wissen. Ihr gewohntes Kombinationsspiel brachten die Gastgeber auf knochenhartem Boden jedoch nicht ins Laufen. Insgesamt fehlte es an Ideen, den vom früheren Rostocker Bundesliga-Profi Marco Zallmann (36) als Libero organisierten Widerpart dauerhaft in deren Hälfte zu binden. Anders die Gäste. Beizeiten schon spürten sie, dass dem SVB an diesem Tag mit einfachen, klaren Aktionen beizukommen ist. Die Spielanteile verlagerten sich, spürten doch die für Viertliga-Verhältnisse ausgesprochen fit und lauffreudig wirkenden Neustrelitzer, dass übergroßer Respekt vor dem Gegner an diesem Tag absolut unangebracht war. Überaus effektvoll schmetterte der Pole Marek Zuk den Ball zum Ausgleich in den rechten Dreiangel (55.). Zuk war es auch, der Rauch zehn Minuten vor Ultimo mit einem weiteren Geschoss auf die Probe stellte. Wie nun weiter, SVB? Im Programmheft zur Partie wurde angeregt, sich doch wieder auf die Oberliga zu konzentrieren und nicht voreilig über Etathöhen einer möglichen Regionalliga-Saison zu spekulieren. Hinterher schien es so, als hätte ganz Fußball-Babelsberg im Angesicht eines 1:1 gegen Neustrelitz das Zutrauen in die eigenen Möglichkeiten verloren. Die kommenden Gegner SV Yesilyurt und Optik Rathenow, beide sind auswärts zu bespielen, wuchsen plötzlich im VIP-Raum zu Übermannschaften, gegen die es nun ganz, ganz schwer zu werden verspricht. Davon, dass gerade diese Ansetzungen wie gerufen kommen, sich als Kämpfer mit Charakter zu zeigen, war vorgestern erst einmal nichts zu vernehmen Babelsberg 03: Rauch; Bengs, Benthin(86. Novacic), Kraljevic (73. Lau); Okuyama, Kindt, Lücke, P. Moritz, Löhr (88. Warnick); Pantios, Röver.
Thomas Gantz
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