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Landeshauptstadt: Noch immer Kritik an Gartenstadt

Finanzierungsprobleme Erster Kreisel bald fertig.

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Drewitz - Trotz begonnener Sanierung der Konrad-Wolf-Allee reißt die Kritik am Projekt „Gartenstadt Drewitz“ nicht ab. Beim Frühschoppen der Linken im Bürgerhaus Sternzeichen gab es am Sonntag Klagen über die „Abkoppelung“ des Stadtteils und über die erschwerten Erreichbarkeit des Havel-Nuthe-Centers. Zudem wurden Zweifel laut, ob die Stadt in der Lage sei, die Pflege des geplanten Parks auf der Konrad-Wolf-Allee zu organisieren und zu finanzieren. Der jetzige schlechte Zustand der bestehenden Höfe und Grünanlagen lasse nichts Gutes erwarten.

Bis Ende 2013 soll das Projekt mit dem Teil-Rückbau der Konrad-Wolf-Allee, Verlegung der Parkplätze und Herstellung eines zentralen Grünzuges abgeschlossen sein. Parallel dazu saniert das Wohnungsunternehmen Pro Potsdam zweihundert Plattenwohnungen nach energetischen Gesichtspunkten. Sogar von „Zero-Emission-City“ ist die Rede. In der „Null-Emissionen-Stadt“ sollen laut Verwaltung nicht nur die Wohnungen, sondern auch der Verkehr, die Energieherstellung, der Freiraum sowie die öffentlichen Gebäude energetisch optimiert werden.

Klaus Mohrholz-Wensauer von der Bürgervertretung informierte, dass der erste Kreisverkehr an der Kreuzung Slatan-Dudow- und Rudolf-Baberske-Straße Ende September fertig sei. Bei den Bauarbeiten gebe es zahlreiche unvorhergesehene Probleme wie fehlende Pläne zur Fernwärmeleitung, die verlegt werden müsse. „Niemand wusste, woraus die Leitung besteht und wie tragfähig sie ist“ , berichtet Mohrholz-Wensauer. Schwierigkeiten gab es auch bei der Verlegung eines Asbest-Wasserrohres, wofür am Ende zahlreiche Bäume fallen mussten. Kritisch äußert sich der Bürgervertreter über die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung: „Wenn wir mit einer Abteilung eine Vereinbarung treffen, fühlt sich die andere daran nicht gebunden.“ So sei der Umleitungsverkehr kurzerhand über die Sternstraße als neue „Durchgangsstraße“ geleitet worden, obwohl es gegenüber den Bürgern anders abgesprochen war.

Ernsthafte Finanzierungsengpässe benennt Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg bei der Wohnungssanierung. Bisher gebe es für 80 Wohnungen keine Förderzusage. Damit wäre die Deckelung der Mieten in Gefahr. „Wir hoffen, dass die Mittel in der nächsten Förderperiode bewilligt werden.“ Ungeklärte Fragen gebe es laut Scharfenberg zur Stadtteilschule. Der Rohbau des zentralen Projektes der Gartenstadt sei zwar fertig, sodass der Unterricht im neuen Schuljahr 2013 beginnen könne. Aber: Wer wird Träger der Stadtteilschule? Wie ist die finanzielle Ausstattung? Und wie soll sich die Zusammenarbeit mit dem Wohngebiet gestalten? Die Bürgervertretung wolle das im Kern für das Wohngebiet vorteilhafte Projekt weiter im Interesse der Bewohner begleiten. „Auch wenn wir für die Verwaltung wie ein Stachel sind“, sagt Mohrholz-Wensauer. Günter Schenke

Günter Schenke

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