zum Hauptinhalt
Vorgezogener Abschied. Lasse Kohnagel Rückraumspieler des Handball-Zweitligisten VfL Potsdam, warf in seinem vorletzten Heimspiel beim 37:30 gegen Tabellenführer Hildesheim sieben Tore.

© Olaf Möldner

Sport: Noch längst nicht genug

VfL-Handballer beim 37:30 über Hildesheim mit Glanzleistung / Drechsler vor Wechsel nach Potsdam

Stand:

Zwei Spieltage vor Saisonende in der 2. Handball-Bundesliga Nord steht fest, welche neun Vereine sich direkt für die neue eingleisige Zweite Liga qualifizieren. Unklar bleibt nur noch, welches Team eine Relegation um ein mögliches Nachrücken spielt und wer aus der Nordstaffel aufsteigt. Mit Eintracht Hildesheim gab einer der beiden Kandidaten für einen Gang in die sogenannte stärkste Liga der Welt am vergangenen Freitag beim VfL Potsdam sein Leistungsvermögen zum Besten. Die Potsdamer bezwangen den Tabellenführer unerwartet deutlich mit 37:30 (19:17) und zogen in der Tabelle nun auch noch am VfL Bad Schwartau vorbei auf den vierten Tabellenplatz (PNN berichteten). Die Niedersachsen, vor drei Tagen durch 150 Fans nach Potsdam begleitet, verließen die Halle nachdenklich. Sie hatten im Prinzip nur vier wirklich beeindruckende Minuten, in denen sie kurz nach der Pause ein 18:23 egalisierten. VfL-Trainer Rüdiger Bones: „Das war eine wirklich kritische Situation. Ich weiß nicht, wie sich das Spiel entwickelt hätte, wenn Hildesheim da auch noch in Führung gegangen wäre.“

Es kam nicht dazu, weil sich die Gastgeber ganz und gar unbeeindruckt zeigten und ohne die verletzt fehlenden Jan Piske und Enrico Bolduan nach hinten heraus keinerlei Nachlassen kannten. Unbedingter Wille, sehr gut funktionierendes Kombinationsspiel und ein hervorragender konditioneller Zustand des Teams mündeten in die beste Saisonleistung und den nun schon 19. Doppelpunktgewinn der aktuellen Spielzeit. Der VfL Potsdam hat auch nach 36 absolvierten Spielen nicht genug und wird nun versuchen, am kommenden Samstag beim TSV GWD Minden etwas mitzunehmen. Gemessen an den Eindrücken des Hildesheim-Spiels muss dies keine Illusion bleiben.

Sehr auffällig und effektiv agierte Lasse Kohnagel. Als wolle sich der zum Nord-Regionalligisten SV Henstedt-Ulzburg wechselnde Rückraumspieler nach zwei Jahren in Potsdam schon einmal gebührend verabschieden, warf er gleich sieben Tore.

Auf der Suche nach einer neuen personellen Alternative für die seit einer gefühlten Ewigkeit vom Mannschaftskapitän und Publikumsliebling Enrico Bolduan beanspruchten Position im rechten Rückraum ist der VfL fündig geworden. René Drechsler vom Wilhelmshavener HV steht den Vernehmen nach vor einem Wechsel zum VfL Potsdam. Im Prinzip fehlt nur noch die Unterschrift des 20-Jährigen, hieß es am vergangenen Freitag. Der Junioren-Nationalspieler warf im bisherigen Saisonverlauf 106 Tore, bevor er sich kurz vor Ostern im Heimspiel seines jetzigen Vereins gegen den VfL Edewecht nach einer Rangelei einen Mittelhandbruch zuzog. Drechslers Vertrag in Wilhelmshaven läuft Ende Juni aus.

Thomas Gantz

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })