Sport: Noch leichter als erwartet
Volleyball-Zweitligist SC Potsdam bezwang den 1. VC Essen-Borbeck mit 3:0
Stand:
Volker Knedel war bei bester Laune, als er sich vorgestern eine knappe Stunde nach Spielende daran machte, den sich gerade für ihre abendliche Partie präparierenden Volleyballern des USV Potsdam zuzuwenden. Der Grund dafür lag auf der Hand: Noch unproblematischer als erwartet kamen die von ihm trainierten Volleyballerinnen des SC Potsdam im Heimspiel gegen den abstiegsgefährdeten 1. VC Essen-Borbeck zu einem 3:0 (25:21, 25:14, 25:17). Auf die kurze Nachfrage nach dem Zufriedenheitsfaktor wertete Knedel ohne jeglichen Anflug von Respektlosigkeit: „Der Gegner war schwach. Es war doch leichter als erwartet.“ Wie zufrieden er tatsächlich war, ließ er offen.
Tatsächlich hatten die Spielerinnen des klaren Tabellenführers vor 200 Zuschauern in der Sporthalle Heinrich-Mann-Allee nur im dritten Satz kurzzeitig Probleme. Angreiferin Maria Kleefisch befand, „dass wir da ein bisschen wacklig“ waren. Ansonsten blieb der Niveauunterschied zwischen den Kontrahenten gewaltig. Vorherzusehen war dies nicht, hatten sich die Gäste doch unlängst erst ein 3:1 über Alemannia Aachen gesichert. In Potsdam blieb selbst die Chance auf einen Satzgewinn irreal. Essens Trainer Ulrich Walkenhorst hatte schon Mitte des zweiten Spielabschnittes resigniert.
Der klare Dreisatzsieg bestätigte einmal mehr die These, dass der SC Potsdam allen anderen Vertretungen der 2. Frauenvolleyball-Bundesliga Nord in Taktik und Spielverständnis in den vergangenen Monaten mehr oder weniger entrückt ist. Im Verein wird dies wohlwollend registriert. Es scheint so, als sei nunmehr eine Phase der Entwicklung abgeschlossen, in der sich das BundesligaTeam des SC das Rüstzeug für den nächsten großen Schritt angearbeitet hat, der eventuell in der nächsten Spielzeit mit aller Ernsthaftigkeit angegangen wird.
Gegen Essen fiel einmal mehr Anika Zülow vordergründig auf. Dass die Abiturientin eine frappierende Entwicklung genommen hat und derzeit im Team, wie man so sagt, vornweg marschiert, stand bereits in dieser Zeitung. Vorgestern jedoch erdrückten ihre harten Angriffsschläge von Linksaußen den Gast aus Nordrhein-Westfalen förmlich. Auffällig agierte auch die Annahmespielerin Ulrike Stolte, die im vergangenen Sommer aus Dresden nach Potsdam wechselte und aus dem Bundesliga-Team des SC nicht mehr wegzudenken ist.
Am kommenden Sonnabend steht bereits das nächste Heimspiel an. Der Köpenicker SC II kommt (16 Uhr, Sporthalle Heinrich-Mann-Allee) und Volker Knedel war sich schon am vergangenen Sonnabend sicher, dass diese Partie wesentlich spannender wird, als es das Essen-Spiel war.
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