
© Manfred Thomas
Sport: Noch mal WM, dann Hochzeit
Dieses Jahr soll für den Potsdamer Triathleten Christian Prochnow das letzte im Hochleistungssport werden
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„Das Wetter hier zu Hause ist schon eine gewisse Herausforderung“, sagt Christian Prochnow. Der Dreikämpfer des Teams Triathlon Potsdam ist gerade aus Fuenteventura zurück, wo er mit den anderen Nationalkadern der Deutschen Triathlon-Union (DTU) zwei Wochen für die nacholympische Saison trainiert hat. „Im Vordergrund stand Grundlagentraining. Ich bin pro Woche 28 Kilometer geschwommen, 450 Kilometer Rad gefahren und rund hundert Kilometer gelaufen.“ Nun versucht Prochnow, sich in heimischen Gefilden einige Tage zu erholen und fit zu halten, ehe es Ende kommender Woche ins nächste DTU-Trainingscamp nach Lanzarote geht.
„Hier heißt es halt viel laufen, schwimmen und Kraft trainieren. Am Donnerstag bin ich mal mit dem Crossrad durch die Pirschheide gefahren, vorhin bin ich vier Kilometer geschwommen, gleich laufe ich noch zehn Kilometer“, so der Olympia-15. von Peking 2008, der im vergangenen Jahr das Ticket zu den Olympischen Spielen in London verpasste und nun vor seiner letzten Saison im Hochleistungs- Triathlon steht. „Paule“, wie Prochnow von allen nur gerufen wird, will 2014 seine Manuella, mit der er seit sechseinhalb Jahren zusammen ist, heiraten. „Dann ist Familienplanung vorgesehen – ein Zeichen, dass 2013 mein Abschlussjahr wird“, bestätigt Prochnow, der seit 1997 Dreikämpfer ist und auch bei Volksläufen in und um Potsdam – zuletzt beim Caputher Seelauf Anfang Januar– mitmischt. „In diesem Jahr will ich aber noch mal richtig durchziehen.“
Während sein Vereinskollege Franz Löschke und Gregor Buchholz vom Zeppelin-Team des OSC Potsdam, die jetzt mit in Fuerteventura trainierten, bereits am 6. April zum Auftakt der World Triathlon Series 2013 im neuseeländischen Auckland die olympische Distanz (1,5 Kilometer Schwimmen, 40 Kilometer Radfahren, 10 Kilometer Laufen) bestreiten und von dort aus gleich weiter zur zweiten WM-Etappe am 20. April nach San Diego in Kalifornien reisen werden, wird „Paule“ Prochnow erst beim vierten Rennen am 2. Juni in Madrid ins WM-Geschehen eingreifen. „Auckland und San Diego kommen für mich noch zu früh, weil ich im März noch ein Breitensport-Projekt der DTU auf Mallorca betreuen werde“, erklärt der Potsdamer seinen späteren Einstieg. Auf dem Weg zum WM-Finale am 15. September in London will Prochnow in Madrid, Kitzbühel (6./7. Juli), Hamburg (20. Juli) und Stockholm (25. August) genügend Punkte sammeln, „um möglichst an die Top Zehn anzuklopfen, was bei nur vier Rennen schwer werden wird“, sagt Prochnow, der der Athletensprecher der deutschen Dreikämpfer ist und in diesem Jahr in der Bundesliga für das Stadtwerke-Team Witten an den Start gehen wird.
Ein Wechsel auf die langen Triathlon- Strecken sei zwar ein Gedankenspiel, „wird in diesem Jahr aber keine Rolle spielen“, meint Christian Prochnow. Angedacht ist allerdings ein Start beim Halb- Ironman am 16. Juni in Berlin über 1,9/90/21,1 Kilometer, „falls es in meine Trainingspläne passt“, so der amtierende Deutsche Meister im Triathlonsprint (0,75/20/5 Kilometer), der daheim im Luftschiffhafen bei Ron Schmidt trainiert. Und der außerdem an der Europäischen Sportakademie Land Brandenburg im vergangenen Oktober ein gut dreijähriges Sport- und Management-Studium mit der Spezialisierung Gesundheitsmanagement begonnen hat. Im vergangenen Jahr beendete Prochnow an der Trainerakademie Köln erfolgreich seine Ausbildung zum Diplom-Trainer, der höchsten Qualifikation. „Mir fehlt zwar derzeit noch die Zeit, um als Trainer zu arbeiten, aber ich bin schon daran interessiert, dem Leistungssport in Potsdam zu helfen. Das ist etwas, was mir später sicher viel Spaß machen wird.“ Zunächst aber will er noch einmal durchstarten.
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