zum Hauptinhalt

ATLAS: Noch nicht zu spät

Nicola Klusemann über die Finanzlage des Exploratoriums

Stand:

Eigeninitiative wird in Potsdam eher bestraft denn belohnt. Nicht so sehr mit Missachtung als vielmehr mit Ignoranz. So haben es sich Potsdamer Naturwissenschaftler zur Aufgabe gemacht, bereits Kindergartenkindern die Welt zu erklären. Und zwar mit ihren physikalischen, chemischen und biologischen Regeln. Spielerisch, mit selbst gebauten Ausstellungsstücken, mit denen jeder rumexperimentieren kann. Das hat nicht nur den Forschergeist der Kinder geweckt, sondern nebenbei auch den Wissenschaftsstandort Potsdam über die Stadtgrenzen getragen. Tatsächlich reisen ganze Kindergruppen aus der benachbarten Hauptstadt an, um das Exploratorium, die wissenschaftliche Mitmach-Welt, zu besuchen. Dass der Besucherstrom abreißen könnte, fürchten die Initiatoren deshalb nicht. Vielmehr bangen sie um ihre finanzielle Situation, die alles andere als rosig ist. Die Gründer sind selbst in Vorleistung gegangen, um dann mit dem Vorzeigbaren zu überzeugen. Das wird zwar in vielen Reden, so zuletzt zum einjährigen Bestehen, gelobt. Wie sich die Mitmach-Welt finanziell trägt, wird nicht hinterfragt. Das wird schlichtweg ignoriert. Noch ist es aber nicht zu spät. Jetzt wird der Retter gesucht. Und der kann sich dann rühmen, eine ganze Welt gerettet zu haben.

Nicola Klusemann

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })