Homepage: Noch Plätze frei
Zum Sommersemester ist in Potsdams Studentenwohnheimen die Lage relativ entspannt
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In diesen Tagen beginnt an den Hochschulen Potsdams das Sommersemester. Womit auch die Nachfrage auf studentischen Wohnraum steigt. Aber Potsdam ist eine Uni-Stadt, aber noch lange keine Studentenstadt. Auch zum beginnenden Semester zieht es wieder viele Studienanfänger ins nahegelegene Berlin. Dort sind die Mieten meist deutlich billiger.
„Die Mietpreise in Potsdam sind in den vergangenen fünf Jahren rapide hochgegangen“, sagt Jörg Schindler, Referent für Sozialpolitik beim AStA der Uni Potsdam. Das mache es gerade für Studienanfänger zum neuen Semester schwer, eine bezahlbare Bleibe zu finden. Allerdings sind sie momentan im Vorteil, weil die große Lawine der Neulinge erst zum Wintersemester einfällt. „Momentan ist die Wohnsituation für uns kein brennendes Thema“, sagt Gudrun Wewetzer vom Studentenwerk. Es gibt sogar noch freie Plätze in den Wohnheimen des Studentenwerks. „Vereinzelt haben wir noch freie Kapazitäten am Neuen Palais und in Babelsberg.“ Wer noch auf der Suche ist, sollte sich allerdings rasch an das Studentenwerk unter Telefon 0331/3706-500 wenden. Die besten Plätze sind ohnehin längst weg.
Wer auf dem freien Wohnungsmarkt sucht, hat es schwerer. Vor allem kleine, günstige Zimmer sind schwer zu finden. „Wenn, dann nur am Schlaatz“, sagt AStA-Referent Schindler, der selbst in Berlin seine Bleibe hat. „Es gibt eben kein Potsdamer Neukölln.“ Berlin zieht deshalb nach wie vor die Potsdamer Studierenden an. 16 877 Studierende wird die Uni Potsdam laut vorläufigen Zahlen im kommenden Semester haben. Etwa ein Drittel davon hat sein Quartier in Berlin.
„Rund 12 000 Studenten haben im vergangenen Semester angegeben, ihren Lebensmittelpunkt in Brandenburg zu haben, 10 000 davon in Potsdam“, berichtet Barbara Eckart von der Pressestelle der Uni. Der Rest residiert die in der Bundeshauptstadt oder im Umland. An der Hochschule für Film und Fernsehen ist die Quote der Berliner noch deutlich höher. 83,6 Prozent der 560 Studenten gaben als Wohnort Berlin an. Beim Studierendensekretariat der HFF macht man dafür die günstige Lage und gute S-Bahn-Anbindung verantwortlich. Die haben Studierende am Campus Golm nicht. „Trotzdem kenne ich schon aus meinem privaten Umfeld viele, die aus Neukölln nach Golm pendeln“, sagt Schindler. Die verstopften Regionalzüge zwischen Berlin und Potsdam decken diese Einschätzung.
Kürzer ist der Weg zur Uni für die Studierenden, die in den Wohnheimen Platz finden. Rund 2000 Plätze hält das Studentenwerk in Potsdam bereit. „Die Wohnheime an der Breiten Straße und in Babelsberg an der Stahnsdorfer Straße sind besonders beliebt“, hat Gudrun Wewetzer festgestellt. Aber auch die Wohnanlagen am Neuen Palais sind für Studierende interessant – auch wenn es dort noch Gemeinschaftsküchen und –bäder gibt. „Wir schauen ganz bewusst, dass wir auch preiswertere, nicht topsanierte Zimmer anbieten“, sagt Wewetzer. So gibt es einige Zimmer schon ab 120 Euro. Für die wirklich beliebten Wohnlagen reichen die Zimmerpreise aber auch beim Studentenwerk bis zu 270 Euro. Auf dem freien Wohnungsmarkt beginnen die Preise bei rund 300 Euro. WG-Zimmer werden bei der Wohnungsbörse des AStA ab 120 Euro Kaltmiete angeboten.
Probleme haben Potsdamer Studierende aber nicht nur bei der Wohnungssuche. Auch wer auszieht, muss mit Ärger rechnen. „Rund 50 Prozent aller Fälle, mit denen wir es bei der Rechtsberatung im AStA zu tun haben, sind Mietrechtsfälle“, sagt Jörg Schindler. Meist handelt es sich um Streitigkeiten in Sanierungsfragen und Mieterhöhungen. Die Zahl der Anfragen steigt mit jedem Semester.
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