
© Jan Kuppert
INTERVIEW: „Noch viel Luft nach oben“
Rüdiger Bones, Trainer des Handball-Drittligisten VfL Potsdam, will mit seinem Team den Wiederaufstieg.
Stand:
Herr Bones, am Samstag beginnt die neue Saison in der Dritten Handball-Liga. Der VfL Potsdam hat sich den sofortigen Wiederaufstieg als Ziel gesetzt und trifft gleich zum Auftakt auf den HF Springe. Eine große Herausforderung?
Auf alle Fälle. Springe hatte am letzten Spieltag durch eine Niederlage gegen den Tabellenzweiten den Aufstieg verpasst und wird nun alles daran setzen, um in dieser Saison den Sprung in die Zweite Liga zu schaffen.
Auf wen werden Sie im Aufstiegskampf in der Dritten Liga besonders achten müssen?
Das werden gleich mehrere Mannschaften sein. Fakt ist, dass wir da kein Team so einfach durchwinken werden. Die Qualität in dieser Liga ist enorm hoch, Nachlässigkeiten kann sich da niemand erlauben. Mannschaften wie Springe und Tarp/Wanderup, die sich auch den Aufstieg als Ziel gesetzt haben, Altenholz oder die Füchse-Reserve werden die Liga maßgeblich mitbestimmen.
Mit Jürgen Schuppanschitz im Tor und Rückraumspieler Alexander Auerbach haben Sie sich zwei erfahrene Spieler ins Team geholt. Haben die beiden die Erwartungen bislang erfüllt?
Das haben sie ganz bestimmt. Alexander ist ja recht frühzeitig zum Team gestoßen und konnte somit schon beizeiten in die Vorbereitung einsteigen. Jürgen musste hingegen noch einige Zeit auf die Freigabe des österreichischen Handballverbandes warten. Und so gibt es nach wie vor noch ein paar Abstimmungsprobleme zwischen ihm als Torwart und der Abwehr. Das ist aber normal und wir arbeiten daran. In jedem Fall kann ich erkennen, dass die Mannschaft noch viel Luft nach oben hat. Und ich bin sicher, dass sie dieses Potenzial im Saisonverlauf auch ausschöpfen wird.
Aber auch aus dem eigenen Nachwuchs kamen mit Florian Takev, Paul Jordan und Konrad Subocz drei hoffnungsvolle Talente in die erste Mannschaft. Die Nachwuchsarbeit des VfL scheint sich auszuzahlen.
Ja, das schon. Man muss die Sache aber auch ein wenig relativieren. Es ist immer sehr wichtig, dass ein Verein seine jungen Spieler integriert und ihnen eine Chance gibt. Fest steht, dass die drei Spieler in jedem Fall in den Perspektivkader gerückt wären. Dass sie nun gleich die volle Verantwortung in der ersten Männermannschaft mittragen müssen, ist aber schließlich auch der gegenwärtigen Situation geschuldet, die der Abstieg in die Dritte Liga und die damit verbundene finanzielle Veränderung mit sich bringen. Das soll aber keinen Einfluss auf den sportlichen Aspekt haben: Die drei machen ihre Sache sehr gut.
Die Mannschaft hat eine intensive Saisonvorbereitung hinter sich, die mit einem Trainingslager in Lindow endete. Worauf legten Sie besonderen Wert und sind Sie zufrieden mit dem aktuellen Leistungsstand?
Wichtig war vor allem, dass wir das hohe Tempo und gewohnt aggressive Spiel aus der Zweiten Liga mitnehmen. Daran haben wir hart gearbeitet. Und wir hatten uns zu den Testspielen immer auch höherklassige Gegner eingeladen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Nach wie vor hapert es jedoch noch ein wenig an der taktischen Ausrichtung und der Integration der jungen Spieler. Da ist also noch etwas Bedarf.
Die Mannschaft wurde wie gesagt etwas neu formiert. In der vergangenen Saison hatte Enrico Bolduan die Rolle als Kapitän übernommen. Wird er auch diesmal der Spielführer sein?
Wir haben darüber noch nicht gesprochen. Aber ich persönlich sehe keinen Grund, warum wir daran etwas ändern sollten.
Philipp Barsties fehlte zuletzt krankheitsbedingt und konnte auch das Trainingslager nicht wahrnehmen. Steht er der Mannschaft inzwischen wieder zur Verfügung?
Die letzten Trainingseinheiten wird er nicht mitbestreiten können, weil sein Wehrdienst endet. Aber am Samstag wird er uns wieder zur Verfügung stehen.
Das Gespräch führte Henner Mallwitz.
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