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Sport: Nordische Ruhe vor dem Sturm

Nordhorns Coach Ola Lindgren trainierte vor dem heutigen DHB-Pokalspiel mit dem VfL-Nachwuchs

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Nordhorns Coach Ola Lindgren trainierte vor dem heutigen DHB-Pokalspiel mit dem VfL-Nachwuchs Er strahlte Ruhe aus. Ganz nordisch eben, aber eben auch nur am Spielfeldrand. Auf dem Feld ging Ola Lindgren dann gestern in der Ballspielhalle im Luftschiffhafen ganz anders zur Sache. Laut schallte die Stimme des Schweden durch den Raum, und die jungen Handballer der Potsdamer Sportschule zeigten sich beeindruckt. Folgten den Anweisungen, genossen die kurze Pause, um sich dann wieder voll ins Zeug zu legen. Eine Auszeichnung für den möglichen VfL-Nachwuchs war das gemeinsame Training mit dem namhaften Schweden allemal. Der 42-jährige Coach trifft heute um 19.30 Uhr mit dem Handball-Erstligisten HSG Nordhorn in der zweiten Runde des DHB-Pokals auf Potsdams Regionalligisten VfL Potsdam und gab gestern einen kleinen Einblick in seine Arbeit. Ein Mann aus der Praxis, denn Ole Lindgren gehörte einst zur Garde der großen schwedischen Weltklassespieler, wurde viermal Weltmeister, errang dreimal olympisches Silber und wurde zweimal Europameister. „Ist Handball fest in den Stundenplan der Sportschule eingebaut? Wie viele Schüler habt ihr und wie ist das Training neben dem Unterricht organisiert“, wollte der Coach von Potsdams Trainer Alexander Haase wissen. Als Lehrer der „Eliteschule“ war er der beste Ansprechpartner – er verfolgte aber auch intensiv die Trainingsmethoden Lindgrens. „Manches ist recht interessant, aber man kann das Handballspielen natürlich nicht neu erfinden“, urteilte Haase, der seinem Kollegen dann auch als kleines Gastgeschenk die Chronik der Sportschule übergab: „Damit Talente Sieger werden“. Haase gab sich indes recht gelassen beim Gedanken an den großen Auftritt gegen den Bundesligisten. „So locker war ich noch nie vor einem solchen Spiel“, gestand er und sprach damit wohl auch der Mannschaft aus dem Herzen. Denn: Jeder weiß, dass Siegambitionen heute fehl am Platze sind. Regional- gegen Bundesliga: Da sei zwar beim Fußball ein Sieg möglich, doch im Handball könne man sich nicht „hinten reinstellen“ und das Spiel blockieren. Also: „Wir werden abrufen was wir können, wollen den Zuschauern ein tolles Spiel bieten und vor allem jede Menge Spaß haben.“ Eine Ablenkung vom Ligaalltag solle das Match werden – der jedoch habe nach wie vor oberste Priorität. Am kommenden Sonnabend wartet nach dem Erfolg gegen Leutz vom Sonntag nun Ludwigsfelde auf die Potsdamer. Und da soll abermals ein Sieg her. John Lenser wird dann verletzungsbedingt fehlen; der Einsatz von Marc Thiele ist noch ungewiss und entscheidet sich am Spieltag. Vorerst steht aber das heutige Spiel im DHB-Pokal an. Der Vorverkauf lief gut – knapp hundert Karten sind aber noch zu haben. Die Gäste dürften gut erholt auf dem Parkett der Sporthalle auflaufen, denn der VfL bereitete den Mannen aus Nordhorn einen angenehmen Aufenthalt. Unterbringung im Schwielowsee-Ressort Petzow, Fitnesstraining im Stahnsdorfer FIT 2000 und in der Ballspielhalle nutzte das Team von Ola Lindgren gern. „Alles ganz bescheidene Jungs“, urteilte VfL-Team-Manager Jan Thiele, der die Gäste begleitete. „Schließlich haben sie insgesamt mehr als 1500 Nationalmannschaftseinsätze auf dem Buckel.“

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