
© Sandra Seifert
Sport: Normal herausragend
Der Wasserball-Nachwuchs des OSC ist fast in jeder Altersklasse in der deutschen Spitzenklasse vertreten – auch in diesem Jahr
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In zehn Tagen werden die besten Wasserballer der Altersklasse U 13 in Potsdam die deutsche Meisterschaft ausspielen. „Ganz vorn angreifen“ soll die Mannschaft des OSC Potsdam dann in der eigenen Halle, dem Brauhausberg-Bad, sagt André Laube.
Laube ist sportlicher Leiter der Wasserballer, die im Nachwuchs wieder eine erfolgreiche Saison absolviert haben. Die U 13 hatte vor einigen Wochen den deutschen Pokal gewonnen, die U 17 wurde 3. in der Bundesliga, die U 19 holte Silber bei der Deutschen Meisterschaft. Die U 11 gewann den ostdeutschen Pokal – auf nationaler Ebene werden noch keine Titel ausgespielt. „Sie haben alles abgeräumt“, freut sich Laube über die Jüngsten. Nicht ganz so stark ist die U 15 in dieser Saison besetzt: Beim Vorrundenturnier am kommenden Wochenende in Leimen hat sie nur Außenseiterchancen.
Dennoch – beim OSC geht es in der Spitze in die Breite. Laube spricht von einem „herausragenden Ergebnis“. Es sei aber auch „das, was wie in den vergangenen Jahren immer eingefahren haben“. Seit vier bis fünf Jahren spiele der OSC meist in allen Altersklassen oben mit. Es ist eine Kontinuität, die Laube sonst nur bei den White Sharks Hannover sieht. Mit Ferdinand Korbel und Lukas Küppers spielten jüngst auch zwei Potsdamer bei der U-19-Europameisterschaft im georgischen Tiflis im Nationalteam. Sie wurden 13. nach zwei knappen Niederlagen in einer Vorrunde mit schweren Gegnern. Laube, der auch ihr U-19-Bundestrainer war, bescheinigte beiden eine „ordentliche Leistung“.
Bis zur U 19 ist es für die Jungen des OSC, die am Wochenende die brandenburgische Landesauswahl bei der 6. Allianz-Pauli-Youngster-Trophy in Potsdam stellten, noch ein weiter Weg. Bei dem hochkarätigen, vom OSC veranstalteten Turnier maßen fünf starke Landesverbände ihre Kräfte. Brandenburgs vierter Platz sagt weniger aus als der Tabellenstand – vier Mannschaften hatten 6:2 Punkte auf dem Konto, wie berichtet entschied die Tordifferenz zugunsten der Berliner Auswahl. Eine gute Vorbereitung für das Meisterschaftsturnier war es zweifellos.
Sascha Seifert, 13 Jahre alt, führt die Brandenburger als Kapitän an. „Ich spiele schon vier, fünf Jahre. Erst war ich nur beim Schwimmen, dann war mir das zu langweilig und bin gewechselt. Einmal wurde ich als bester Spieler ausgezeichnet, das Team hat mich dann als Kapitän gewählt“, erzählt der Sportschüler. Aufwärmen und einschwimmen lassen sowie Wimpel tauschen sind dabei seine Aufgaben. „Auch im Wasser soll ich Kommandos geben“, sagt Sascha Seifert.
Medaillen bei deutschen Meisterschaften und drei Pokalsiege haben er und sein Team schon verbucht, in Tschechien und Kroatien hat er an internationalen Turnieren teilgenommen. „Das Spiel ist immer spannend und schnell. Alle müssen mit nach vorn und angreifen und alle zurück zur Verteidigung. Ich bin in der Mitte der Abwehr eingesetzt, werfe aber auch Tore.“ Für seine Zukunft hat er sich einiges vorgenommen. „Es wird schwer, aber wenn ich mich durchsetzen kann, möchte ich schon einmal in die Nationalmannschaft, um bei einer EM, WM oder Olympia dabei zu sein. Dafür muss ich aber noch viel trainieren.“
Das Interesse, beim OSC und damit am Landesstützpunkt in Potsdam zu trainieren, ist groß. „Wir können uns nicht beklagen. Gerne können Neun- bis Zehnjährige, aber auch Ältere einsteigen. Man muss schwimmen können und Spaß am Spiel haben, das sehr anstrengend ist“, so Laube. Mädchen können bis zur U13 ebenfalls mitmachen, danach müssten sie sich allerdings einen anderen Verein für Wettbewerbsspiele suchen.
Auch der Anteil der Sportschüler wird größer: Im Sommer wurden wieder vier Siebt- und Achtklässler an der Eliteschule des Sports eingeschult – inzwischen lernen dort ein Dutzend OSC-Spieler in verschiedenen Altersstufen.
In zehn Tagen startet nun Vorrunde für die Deutsche Meisterschaft für die von Gregor Karstedt trainierte U 13 in Potsdam. Einen großen Bonus verglichen mit den Männern bekommen die Junioren aber nicht. Die effektive Spielzeit bei ihnen beträgt 4 mal 7 Minuten (Männer: 4 mal 8 Minuten). Das Spielfeld ist mit 25 mal 20 Meter bei den Junioren etwas kleiner (Männer: 30 mal 20 Meter). Auch der Spielball ist etwas kleiner als bei den Männern, gespielt wird mit dem etwas leichteren und weniger umfangreichen Frauen-Ball.
„Unser Turnier ist höher zu bewerten als die deutsche Meisterschaft. Ein besseres Training gibt es nicht“, sagt Andre Laube. „Das Turnier ist unser Baby. Vielleicht können wir auch einmal Mannschaften aus dem Ausland einladen“. An großen Wasserball-Nationen wie Ungarn, Italien oder an den Balkanländern müssen sich die Deutschen messen, wenn sie ganz nach oben wollen.
Jörg Funke, Ingmar Höfgen
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