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Eine Halle für drei. Die neue Turnhalle, bei der gestern Richtfest gefeiert wurde, soll Schülern von zwei Gymnasien und einer Grundschule dienen. Die Halle kostet 4,6 Millionen Euro, fast 1,2 Millionen Euro gehen in die Gestaltung der Außenanlagen.

© Johanna Bergmann

Schulplanung in Potsdam: Normalität in Sicht

Noch immer sitzen die Schüler am Campus Kurfürstenstraße im Provisorium. Das soll sich bald ändern. Auch die neue Sporthalle wird im Herbst fertig.

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Potsdam - Seit Jahren müssen Schüler und Lehrer am Campus Kurfürstenstraße im Provisorium lernen und unterrichten. Immer wieder verzögerten sich die Sanierungen, dann wurde im vergangenen Jahr das Insektizid DDT im Dach über der Aula des Helmholtz-Gymnasiums gefunden. Der Bezug des Gebäudes musste erneut um ein Jahr verschoben werden, der Unterricht fand derweil in Containern statt. Doch jetzt zeichnet sich zumindest im Schulsport Besserung ab. Am gestrigen Montag feierte die Stadt Richtfest für die neue Turnhalle in der Kurfürstenstraße.

Damit würden für die historischen Schulstandorte in der Innenstadt nun qualitativ hochwertige Sportanlagen geschaffen, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD). Voraussichtlich im Herbst soll die Halle für den Schulsport der Eisenhart-Grundschule, des Helmholtz-Gymnasiums und des Einstein-Gymnasiums fertig sein. Auch Vereine könnten die Halle nutzen, hieß es. Insgesamt investiert der Kommunale Immobilien Service (KIS) knapp 5,8 Millionen Euro in den Standort. 4,6 Millionen Euro kostet die Sporthalle, fast 1,2 Millionen Euro die Gestaltung der Außenanlagen mit Rennbahn und anderen Sportmöglichkeiten.

Halle sollte schon 2015 fertig sein

Ursprünglich war geplant, die Halle schon im Sommer 2015 eröffnen zu können – bevor die Baugenehmigung für die alte Schulsporthalle ablief. Der Baubeginn verzögerte sich aber immer wieder, da unter anderem nach Darstellung des KIS die Kreditaufnahme zu spät kommunalrechtlich genehmigt wurde. Zudem gab es Verzögerungen bei der Ausschreibung. Auch der geplante Verkauf der alten unter Denkmalschutz stehenden Sporthalle für den Schulcampus ist bislang noch nicht vollzogen.

„Ich hoffe, dass nun etwas Ruhe einkehrt“, sagte die Leiterin des Helmholtz-Gymnasiums, Grit Steinbuch. Ab dem kommenden Schuljahr wird die Schule wieder in ihr angestammtes Haus einziehen. „Wir sind im Plan“, sagte dazu KIS-Werkleiter Bernd Richter. Vorgesehen ist laut Steinbuch, dass bereits in den Sommerferien einzelne Fachbereiche wie die Naturwissenschaften umziehen. Sie lobte zugleich die Informationspolitik des KIS in Bezug auf den DDT-Fund im Dach der eigentlich bereits sanierten Schule. Der Schadstoff sei mittlerweile beseitigt worden.

Drei Schulen wollen Halle nutzen

Das Gymnasium wird sich die neue Sporthalle künftig mit den anderen beiden Schulen teilen müssen. Zuletzt sei der Sport an vier Standorten durchgeführt worden, so auch an der Rosa-Luxemburg-Schule, rund zehn Minuten Fußweg entfernt in der Burgstraße, sagte Steinbuch. Das sei schwierig gewesen.

Die 33 Meter breite und 46 Meter lange Halle hat zwei Etagen. Im Erdgeschoss der eigentlichen Sportfläche sind unter anderem Geräteräume, die Technik und Umkleiden untergebracht. Auf der Westseite der Halle schließt sich ein eingeschossiger Pavillon an, in dem Fahrräder und Außensportgeräte Platz finden. Die Freianlagen sollen in den kommenden Wochen entstehen. Dazu zählen drei nebeneinander liegende Kleinspielfelder, eine 100-Meter-Laufbahn, eine Weitsprunganlage und eine Gymnastikwiese sowie eine Kugelstoßanlage.

Baugrund verursacht hohe Kosten

Die relativ hohen Kosten der Sporthalle liegen unter anderem an dem Untergrund und der Umgebung. So mussten laut KIS fast 70 bis zu 20 Meter lange Betonpfähle in den Boden gerammt werden, um die Halle zu stabilisieren, da der Baugrund „ungünstig“ sei. Teils besteht die Erde unterhalb der Halle aus Kriegsschutt. Um Wasserschäden zu verhindern, wurde der Boden etwas erhöht und ein Drainage-System eingebaut. Außerdem musste das Gebäude an die anderen Häuser in der Nachbarschaft angepasst werden. Die Turnhalle erhält in Abstimmung mit dem Denkmalschutz eine Klinkerfassade. Auch ist die Größe der Fenster an die Umgebung angelehnt.

Nach Angaben von Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) ist die neue Sporthalle in der Innenstadt nicht die einzige, die in den kommenden Jahren entstehen soll. Bis 2021 will die Stadt 60 Millionen Euro für Turnhallen und Sportfelder investieren, sagte er. Insgesamt sind es 29 neue Hallenfelder in zehn Sporthallen. Er nannte hier unter anderem die Schulstandorte Gagarinstraße, Haeckelstraße oder Humboldtring.

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Stefan Engelbrecht

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