Sport: Norwegisches Familientreffen beim Nordal-Grieg-Gedenklauf
Angehörige des Volkshelden im Starterfeld/Über 10 Kilometer gewannen Vorjahressieger Strausa und Conrad
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Sportlich zeigte der 5. Nordal-Grieg-Lauf in Kleinmachnow am Samstag einige Parallelen zum Vorjahr. Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen standen die gleichen Namen ganz oben in der Siegerliste des 10-Kilometer-Laufes. Agatha Strausa gewann in 37:11 Minuten bei den Frauen, Martin Conrad (beide LAC Quelle Fürth) in 36:45 Minuten bei den Männern. Wobei die Bedingungen diesmal wesentlich besser waren: Nach der Schnee- und Eisschlacht 2010 „war die Strecke diesmal super zu laufen“, meinte nicht nur Conrad. Viele der 375 Teilnehmer äußerten sich ähnlich und schwärmten vor allem von der Passage entlang des Machnower Sees innerhalb der 3,5-Kilometer-Runde.
Auffällig bei dem vom Kleinmachnower Laufclub organisierten Volkslauf war am Samstag vor allem ein Name, der gleich mehrmals in der Startliste zu finden war: Der des norwegischen Volkshelden, dem zu Ehren der Lauf veranstaltet wird – Grieg. Gleich sieben Familienangehörige von Nordal Grieg, der in Norwegen als Volkspoet verehrt wird und der als Kriegsberichterstatter 1944 mit einem britischen Bomber über Kleinmachnow abgeschossen wurde und ums Leben kam, waren nach Kleinmachnow gekommen. Der Älteste ist 84 Jahre und wollte es sich trotz seines hohen Alters nicht nehmen lassen, seinem gefallenen Onkel die sportliche Referenz zu erweisen: Er reihte sich als Walker in die Reihen der jüngsten Läufer ein, die im Bambinilauf 600 Meter zu absolvieren hatten. „Ich habe erst vor zwei Monaten erfahren, dass es diesen Lauf gibt“, sagte Nies-Otto Grieg. Für seine Enkelin Frieda Grieg gab es dann nicht viel zu überlegen, nach Kleinmachnow zu kommen: „Es ist fantastisch und eine große Ehre, dass es diesen Lauf gibt“, sagte die 13-Jährige nach dem Jugendrennen über 3,5 Kilometer, in dem ihr Bruder Nils als Gesamt-Fünfter ins Ziel kam. Das norwegische Länderkürzel stand auch hinter dem Dritten des 10-Kilometer-Hauptlaufes: Thomas Högseth ist Botschaftsmitarbeiter und vertrat den kurzfristig verhinderten Botschafter und Schirmherrn des Gedenklaufes mit seiner Laufleistung außerordentlich erfolgreich.
Eine gute Dreiviertelminute vor ihm war Conrad im Ziel, der mit seiner Siegerzeit zufrieden war. Der 800-Meter-Spezialist, der aus Potsdam kommt, nannte für 2012 ein klares Ziel: „Das 800-Meter-Finale der Olympischen Spiele in London“. Dafür habe er in seinem Umfeld einiges verändert, so Conrad: Er trainiere professioneller, lebe bewusster, habe seine Grundlagenausdauer verbessert und am Sprintvermögen gearbeitet, so der 25-Jährige. Im Februar will er in Südafrika vier Wochen in der Höhe die nötigen Grundlagen schaffen, um die Olympianorm von 1:45:00 Minuten zu schaffen; seine Bestzeit steht bislang bei 1:46,8 Minuten.
London hat Agatha Strausa nicht unbedingt auf dem Zettel. Die 22-Jährige siegte vor der aus Potsdam kommenden Triathletin Juliane Straub und Karsta Parsiegla vom SCC Berlin.
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