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ATLAS: „Nuancen“

Die Fronten zwischen Zeitzeugen des stalinistischen Terrorgefängnisses Leistikowstraße und der Gedenkstättenstiftung scheinen verhärtet. Es gibt persönliche Verletzungen, die Emotionen schlagen hoch.

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Die Fronten zwischen Zeitzeugen des stalinistischen Terrorgefängnisses Leistikowstraße und der Gedenkstättenstiftung scheinen verhärtet. Es gibt persönliche Verletzungen, die Emotionen schlagen hoch. Nötig ist nun eine nüchterne Bestandsaufnahme, ein Runterkühlen der Gesamtlage, eine Wahrnehmung der Chancen. Die aufzuzeigen vermag aber nur ein bisher unbeteiligter Mediator – denn Betroffenen und Involvierten gelingt es schwer, die Situation realistisch zu sehen. Um welche Chancen geht es? Da ist zunächst die einheitliche Erkenntnis, dass künftig mehr Integration, mehr Miteinander geleistet werden muss. Dazu ist nun Zeit und Gelegenheit: Die erste – um es einmal zu sagen, durchaus respektable – Ausstellung ist erarbeitet. Nun muss Zeit für Gespräche sein. Miteinander, nicht mehr nur übereinander. Dann ist da die Frage der Differenz: Wie groß ist der gegenseitige Abstand voneinander. Ein unüberbrückbarer Canyon? Gewiss nicht. Der sehr differenziert argumentierende Vorsitzende der Zeitzeugen-Initiative, Bodo Platt, spricht selbst von „Nuancen“, die zu beachten wichtig seien. In einer Atmosphäre des gegenseitigen Respekts könnte es sich also erweisen, dass die Positionen gar nicht so weit voneinander entfernt sind, wie sie zunächst erscheinen.

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